Rednitzhembach denkt über neue Erweiterungen nach

4.9.2014, 16:35 Uhr
Rednitzhembach denkt über neue Erweiterungen nach

© Gerner

Ein Wettlauf, den die Gemeinde knapp gewinnen wird. Der Großdienstleister für das Ernährungsgewerbe, der mindestens 150 Arbeitsplätze nach Rednitzhembach bringen wird und damit auf einen Schlag zum größten Arbeitgeber in der Gemeinde wird, wird seinen riesigen Neubau an der Staatsstraße Schwabach-Roth frühestens Ende des Jahres beziehen können. Die Erschließung des gesamten Gewerbegebietes dürfte dagegen schon Ende Oktober, spätestens Anfang November, fertig sein. „Wir liegen im Zeitplan“, so Diplom-Ingenieur Andreas Lippert vom Ingenieurbüro Batke & Partner aus Kammerstein bei einem Baustellentermin.

Rednitzhembach hatte die Erweiterung seines Gewerbegebietes Süd um (vorerst) drei Hektar planerisch im Eilverfahren über die Bühne gebracht. Knapp drei Viertel der Flächen beansprucht Omega Sorg, für die verbleibenden Grundstücke gibt es mehrere Interessenten. „Der Druck ist groß“, räumt Bürgermeister Jürgen Spahl ein.

Will heißen: Rednitzhembach denkt schon jetzt über die Erweiterung der Erweiterung nach. Der Flächennutzungsplan sieht zwischen Staatsstraße 2409 und Bundesstraße 2 noch weitere knapp sieben Hektar Gewerbegebiet vor. Bloß: Die Gemeinde ist noch längst nicht im Besitz aller dafür erforderlichen Grundstücke. „Die Verhandlungen laufen“, berichtete Bürgermeister Jürgen Spahl.

Leere Rohre für schnelles Internet

Die Erschließung der jetzigen drei Hektar Gewerbeflächen ist so geplant, dass man später einmal weitere Hektar gewissermaßen „andocken“ kann. Das heißt: Das Gewerbegebiet wird von der Staatsstraße aus zwar derzeit nur mit einer Stichstraße und einem Wendehammer erschlossen. Doch dieser Wendehammer kann aufgelassen werden, die Straße kann verlängert werden, bis sie im alten Gewerbegebiet Süd auf die Rother Straße trifft. Auch Abwasser- und Wasserleitungen sind entsprechend dimensioniert. Ebenso das Regenrückhaltebecken, das auf der Westseite der Staatsstraße das Regenwasser von den asphaltierten Flächen aufnimmt und kontrolliert an die Rednitz abgibt. „Ökologisch sinnvoller und auf Dauer auch wirtschaftlicher“ sei das als das Wasser gemeinsam mit dem Abwasser in die drei Kilometer entfernte Kläranlage zu pumpen“, erklärte Bürgermeister Spahl.

Unter dem Asphalt werden sich nicht nur Wasser- und Abwasserrohre, sondern auch eine ganze Reihe von Leerrohren befinden. Denn ab 2015 will Rednitzhembach Firmen und Bürgern Zug um Zug einen superschnellen Internet-Zugang vor die Haustür legen lassen. VDSL verspricht dann eine Datenübertragungsrate von 50.000 MBit pro Sekunde. Das bisherige Tempo wird damit mehr als verdreifacht.

Sichtbarstes Zeichen für alle Autofahrer für das erweiterte Gewerbegebiet: Die Staatsstraße wird in diesem Bereich derzeit verbreitert, sie erhält eine Linksabbiegespur. Es bleibt darüber hinaus noch so viel Platz, dass später auch einmal der seit langem geplante Geh- und Radweg bis nach Pfaffenhofen gebaut werden kann.

Steuereinnahmen sprudeln

Den Neuzugang im Gewerbegebiet, die Firma Omega Sorg, lobt Jürgen Spahl über alle Maßen. Der Dienstleister der Ernährungsbranche (Gaststätten, Hotels, Großküchen) werde die Zahl der Arbeitsplätze in der Gemeinde – derzeit gut 1600 – auf einen Schlag um zehn Prozent erhöhen.

Und: Mutmaßlich wird er auch dazu beitragen, dass in Rednitzhembach die Gewerbesteuer weiterhin sprudelt. Drei Rekordjahre in Folge konnte Kämmerer Klaus Helmrich zuletzt verbuchen, die jährlichen Einnahmen belaufen sich mittlerweile auf rund 2,7 Millionen Euro. „Das ist im Vergleich zu einer Stadt wie Schwabach natürlich wenig, aber für unsere Verhältnisse sehr gut“, so Spahl.

Froh über den Neuzugang in Rednitzhembach ist auch Marcel Schneider, der Vorsitzende des örtlichen Gewerbevereins, der zum Baustellentermin hinzustieß. „Eine Gemeinde wie Rednitzhembach lebt natürlich in erster Linie von den Menschen, die in ihr leben. Aber sie lebt auch von einer florierenden Wirtschaft.“

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