Rednitzhembach: Gabriele Müller tritt gegen Jürgen Spahl an

5.12.2013, 09:50 Uhr
Rednitzhembach: Gabriele Müller tritt gegen Jürgen Spahl an

© Hess

Der FW-Bezirksvorsitzende, Stellvertretender Landrat und Bezirksrat Walter Schnell und Kreisrat und FW-Kreisvorsitzender Hermann Kratzer, bildeten den Wahlausschuss und leiteten die einzelnen Wahlgänge. Sie fungierten sozusagen als Geburtshelfer.

Garant für sachbezogene Politik

„Freie Wähler sind ein Garant für unabhängige, bürgernahe und sachbezogene Politik vor Ort, die unbelastet ist von jeder Ideologie“ erklärte Walter Schnell in seiner Ansprache. Seit der Gebietsreform 1972/78 gebe es in Rednitzhembach eine parteilose Wählergruppe, damals noch Bürgervereinigung und Neutraler Block, wobei die Bürgervereinigung in der SPD aufgegangen sei und der Neutrale Block später mit den Parteilosen Wählern fusioniert habe.

„Jetzt gibt es wieder zwei parteifreie Gruppen in Rednitzhembach“, skizzierte Schnell die jüngste Entwicklung, „wobei wir immer gut zusammengearbeitet haben mit Neutralem Block/Parteilose Wähler. Zwei solche Gruppierungen – das kann Rednitzhembach nur gut tun.“

Über die vorbereitete Liste der Gemeinderatskandidaten (14 Personen, die ersten werden doppelt geführt) wurde en bloc abgestimmt. Die Liste führt Gabriele Müller (49) an. Sie ist Krankenkassenfachwirtin, arbeitet seit 30 Jahren bei der AOK, ist seit 14 Jahren verwitwet und hat drei Töchter. Seit fast zwölf Jahren gehört sie dem Rednitzhembacher Gemeinderat an und ist seit knapp sechs Jahren stellvertretende Bürgermeisterin in der Gemeinde, in der sie seit 28 Jahren lebt. Gabi Müller ist Mitglied in mehreren Vereinen und Vorsitzende der örtlichen Arbeiterwohlfahrt und der Freien Wähler.

Die Zweite Person auf der Liste, Marina Mösle (30), Automobilkauffrau und Handelswirtin, lebt seit ihrem neunten Lebensjahr in Rednitzhembach, ist Gemeinderätin, Jugendbeauftragte des Gemeinderats und in mehreren Ortsvereinen engagiert.

Als nächster steht auf der Liste Stefan Röthenbacher (48). Er ist Kraftfahrer und Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr. Auf ihn folgt Stephan Werzinger (44). Er arbeitet im Gesundheitsmanagement im Vertrieb und bezeichnet sich selbst als „kreativen Querkopf“. Der nächste auf der Liste ist Harald Rösch (55). Er arbeitet bei der Datev und ist Kassier beim Soldaten- und Kameradschaftsverein Rednitzhembach. Die Liste wurde einstimmig beschlossen.

Bezahlbarer Baugrund

Für das Bürgermeisteramt bewirbt sich Gabriele Müller. Sie erhielt bei der Abstimmung allerdings eine Gegenstimme.

Ihre politischen Ziele skizzierte sie in zehn Minuten: „Ich bin in vielen Vereinen, das macht mir viel Spaß, ich mach das mit Leidenschaft und Herzblut“, sagte sie. Besonders am Herzen liegt ihr – wie auch den Freien Wählern insgesamt – bezahlbarer Baugrund, damit es sich auch junge Familien leisten können, in Rednitzhembach zu wohnen. Allerdings sollten in Rednitzhembach nicht nur Einfamilienwohnhäuser entstehen, und wichtig wären überdies günstige Mietwohnungen. Gabi Müller könnte sich auch vorstellen, das die Gemeinde „Baukindergeld“ bezahlt. „Bauland muss erschwinglich bleiben, wir brauchen Familien mit Kindern für unsere Infrastruktur“, forderte sie. Immerhin sei in Rednitzhembach ein Fünftel der Bevölkerung über 60 Jahre alt. Auch für Senioren will sie sich einsetzen. Sie möchte „Rednitzhembach erlebbar machen“ und „die Menschen rauskriegen“.

Ferner wünscht Gabi Müller sich ein „Bürgerhaus“ beziehungsweise „Haus der Vereine“ auf dem Grundstück hinter dem Schützenheim (mit Anbindung an die Tiefgarage). Weitere Ziele: Vereinsförderung, besserer Öffentlicher Personennahverkehr für Alt-Rednitzhembach und das neue Baugebiet Alte Gärtnerei, Begrenzung des Friedhofsgebühr.

Gabi Müller versprach, keinen Wahl-„Kampf“ zu führen, sondern vielmehr eine faire Wahl-„Kampagne“ – für die Freien Wähler zum Wohl von Rednitzhembach. „Ich will eintreten in den Wettbewerb der Ideen zum Wohl von Rednitzhembach“, erklärte sie.

Ringen um Verbesserungen

In dieser Auffassung bestätigte sie FW-Kreisvorsitzender Hermann Kratzer: „Es ist ein Ringen darum, was in der Gemeinschaft verbessert werden soll.“ Er wünschte ihr und den Freien Wählern Rednitzhembach „weitsichtige Entscheidungen“. Gabi Müller riet er noch: „Man muss nicht jede Idee selber gebären, wichtig ist auch das Umfeld. Ich wünsche dir Erfolg, Kraft und Durchhaltevermögen und Freunde, die dich unterstützen.“

Stolperfalle gerade noch rechtzeitig umgangen

Die Liste:
1. Gabi Müller
2. Gabi Müller
3. Marina Mösle
4. Marina Mösle
5. Stefan Röthenbacher
6. Stefan Röthenbacher
7. Stephan Werzinger
8. Stephan Werzinger
9. Harald Rösch
10. Harald Rösch
11. Uwe Müllermeier
12. Uwe Müllermeier
13. Dennis Pfefferkorn
14. Christine Fischer
15. Richard Michael
16. Georg Meyer
17. Ariana Anjelski
18. Frank Zilkes
19. Hermann Rüter
20. Angela Mösle

Junge und zugleich alte Gruppierung

Die Freien Wähler Rednitzhembach sind eine junge und zugleich alte politische Gruppierung. Sie sind hervorgegangen aus der Gruppe Neutraler Block/Parteilose Wähler (NB/PW). NB/PW sind seit der Gebietsreform 1972/78 im Gemeinderat vertreten. In der aktuellen Sitzungsperiode 2008 bis 2014 stell(t)en sie sechs der 20 Gemeinderäte.

Im Januar 2010 fasste NB/PW den Beschluss, unter das Dach der Freien Wähler zu gehen und sich umzubenennen. Mit den Freien Wählern waren sie ohnehin eng verbunden. Für die Freien Wähler kandidierten beispielsweise Mitglieder von NB/PW für den Kreistag.

Doch der Beschluss wurde nicht umgesetzt. Vielmehr wurden Gabi Müller und Marina Mösle aus der NB/PW-Fraktion ausgeschlossen. Sie gründeten im Dezember 2011 die Freien Wähler Rednitzhembach. Die Gemeinderäte Robert Biburger, Heinrich Gsänger, Richard Gußner und Volker Schaffer blieben bei NB/PW. NB/PW nominierte Jürgen Spahl als Bürgermeister-Kandidat, ebenso die CSU.

 

 

 

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