Rednitzhembach: Karin Kaulmann Sportlerin des Jahres

19.11.2015, 10:43 Uhr
Rednitzhembach: Karin Kaulmann Sportlerin des Jahres

© Foto: Robert Schmitt

Kaulmann hat 2015 ihre bisher größten Erfolge erzielt: Beim Halbdistanz-Triathlon gewann sie in Zell am See den WM-Titel ihrer Altersklasse. Den Ironman auf Hawaii beendete sie als Vierte ihrer Altersgenossen und stand damit auf dem Siegerpodest, dass auf der Pazifikinsel stets Platz für fünf Sportler bietet.

Kaulmann hat 1991 in Rednitzhembach beim Lauftreff von Jochen Wegschaider mit regelmäßigem Training begonnen. Ihren ersten Marathon absolvierte sie 1994 in Berlin. 2002 ging sie am Rothsee für ihren ersten Triathlon an den Start. Die Liste ihrer nationalen und internationalen Erfolge sei so lang, dass eine Aufzählung den Rahmen sprengen würde, hieß es. Doch auch in der Heimat ist auf Karin Kaulmann Verlass. Seit 1994 hat sie 21 Mal erfolgreich für Rednitzhembach am Landkreislauf teilgenommen.

Rednitzhembach: Karin Kaulmann Sportlerin des Jahres

Wie und wann sie denn trainiere, wollte Bürgermeister Jürgen Spahl von ihr wissen. Als Betriebsprüferin beim Finanzamt hat sie immerhin einen Job, der sie voll fordert. „Ich muss alles abends und am Wochenende zu Wege bringen“, erklärte sie und verwies auf die Unterstützung ihres wichtigsten Helfers. „Mein Mann steht 2000-prozentig hinter mir, er ist Trainer und Schrauber“, sagte sie. „Aber ein gewisser Ehrgeiz gehört natürlich auch dazu“, so die 61-Jährige. Helmut Kaulmann (65) kennt den Trainingseifer seiner Gattin. „Oft kommen wir erst um 23 Uhr vom Radtraining am Kanal zurück“, gibt er ein Beispiel.

Im Gemeindezentrum hat Bürgermeister Jürgen Spahl fünf Jugendteams und eine Erwachsenenmannschaft ausgezeichnet. Bei den Einzelsportlern waren es 21 Jugendliche und 13 Erwachsene. Ferner ging die Ehrung an ein Junioren-Tanzpaar. Von 49 Landkreisläufern waren gut 20 anwesend. Wie immer wurden die Sportlerinnen und Sportler für überregionale und regionale Titel und Platzierungen geehrt.

Anna Gürlich erhielt Medaille und Urkunde für einen überragenden Erfolg in einer Randsportart: Sie holte mit der Mannschaft Gold für Deutschland bei der Europameisterschaft der Westernreiter. Bei zwei Einzelwettbewerben belegte sie dort jeweils Platz drei. Die 34-Jährige gehört damit zu den besten Western-Reiterinnen Europas. Mit Gabi Ehemann wurde ferner eine Bayerische Meisterin ausgezeichnet, die den Titel der Altersklasse W45 in der Olympischen Distanz des Triathlon geholt hatte. Für Platz drei bei der Deutschen Enduro-Meisterschaft der Senioren nahm Herbert Heuger zum wiederholten Male eine Ehrung der Gemeinde entgegen.

Rednitzhembach: Karin Kaulmann Sportlerin des Jahres

© Foto: Schmitt

Die meisten Ehrungen gingen an die Leichtathletikabteilung im SV Rednitzhembach. 13 Sportler erhielten die Medaille samt Ehrenurkunde. Die Erfolgreichsten kamen aus dem Nachwuchs. Die 11-jährige Hanna Wittmann holte 2015 acht Kreismeistertitel und einen zweiten Platz auf Bezirksebene. Der 14-jährige Chris Baumann ist dreifacher Kreismeister, mittelfränkischer Meister mit der Mannschaft und Bezirksvizemeister im Hochsprung. Auch der Jüngste kam von der Leichtathletik. Der 7-jährige Timo Wittmann ist Kreismeister über 800 Meter und im Schlagballwurf. Insgesamt 37 Kreismeistertitel gingen an die Leichtathleten.

Zum zwölften Mal dabei

Hinzu kamen zwei Leichtathleten, die bei anderen Vereinen trainieren. Der 70-jährige Achim Sanftleben heimste als Mitglied der TSG 08 Roth Platzierungen bei der Hallen-EM der Senioren und anderen internationalen Wettbewerben ein. Die 18-jährige Anika Treffehn ist Mitglied beim TV 1848 Schwabach und Bayerische Meisterin im Stabhochsprung der Altersklasse U23. Sie hat ein Abo auf die Sportlerehrung in ihrer Heimatgemeinde. Treffehn ist zum 12. Mal ausgezeichnet worden. Einmal war sie Sportlerin des Jahres.

Bei den Mannschaften ragten diesmal die Hallensportarten hervor. Die Volleyballer des SV Rednitzhembach waren mit je einer U12 jeden Geschlechts vertreten. Die Mädchen waren Erster der Bezirksklasse geworden. Die Jungs waren als Mittelfränkischer Meister das erfolgreichste Team der Abteilung. Im Handball hat sowohl die weibliche B-Jugend als auch die C-Jugend den ersten Platz in der Bezirksliga erkämpft. Die Schützen der Gemeinde erreichten ihren größten Erfolg ebenfalls in der Mannschaft. Wolfgang Kurth, Renate Fischer, Roland Ebers und Roland Platt wurden mit der „Luftpistole Auflage“ in der Bezirksoberliga Erster.

Mit Christian Kuhnle sprach der stellvertretende Kreisvorsitzende des Bayerischen Landessportverbands ein Grußwort. Er hob die Anstrengungen von Gemeinde und Vereinen in Sachen Breitensport hervor. Zugleich lobte er deren Zusammenarbeit bei Finanzierung und Erhalt der Sport-Infrastruktur in Rednitzhembach. Dass für die Leistung aber die besten Rahmenbedingungen nichts helfen, wenn eine entscheidende Voraussetzung fehlt, machte der männliche Teil des ausgezeichneten Juniorentanzpaars mit einem besonders lockeren Spruch deutlich. Laura Herz und Alexander Schneider belegten bei der „Bayerischen“ im Lateintanz in ihrer Altersklasse Platz drei. „Das kommt aufs Talent an“, antwortete der 13-Jährige, als Jürgen Spahl wissen wollte, wie oft man denn in seiner Sportart trainieren müsse.

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