Rednitzhembach: Schlaflose Nächte trotz Lärmschutz

24.11.2018, 05:58 Uhr
Rednitzhembach: Schlaflose Nächte trotz Lärmschutz

© Foto: Robert Gerner

Als Grund allen Übels gilt vielen die neue Lärmschutzwand, die im Zuge der Erschließung des Neubaugebietes am Harmer Weg gebaut wurde. Die halte weit weniger Lärm ab, als es früher das dort stehende kleine Wäldchen getan habe. Auch im Bereich alter Sportplatz gebe es nach wie vor große Probleme.

Bürgermeister Jürgen Spahl konnte während der Bürgerversammlung nicht viel mehr tun als zuzusagen, Messungen zu veranlassen. In einem Gespräch mit der Redaktion kündigte er aber gestern ein Behördengespräch mit Vertretern des Landratsamtes und des Staatlichen Bauamtes an. Danach werde sich der Bauausschuss und anschließend der Gemeinderat mit dem Thema befassen.

Baubeginn 2019, vielleicht

Etwas konkreter konnte der Rathauschef in der Versammlung schon auf eine Frage einer Bürgerin antworten, wie es denn mit dem Geh- und Radweg entlang der Staatsstraße bis nach Pfaffenhofen weitergehe. Auf Rednitzhembacher Seite würden die Grundstücksverhandlungen in den letzten Zügen liegen, die Stadt Roth sei wohl noch nicht ganz so weit. Immerhin aber gebe es inzwischen einen fertigen Plan, die Maßnahme werde vom Staat (der eigentlich zuständig wäre) auch bezuschusst werde. Im Haushalt 2019 sei die Maßnahme vorgesehen, berichtete Spahl. "Es wäre dringend nötig, diesen Geh- und Radweg zu bauen", so der Rathauschef.

Zurückhaltender äußerte sich der Bürgermeister zum ebenfalls angedachten Umbau des Abzweigs von der Staatsstraße in Richtung Schwand in einen Kreisverkehr. Die Gemeinde sei gar nicht für die beiden Straßen (Staatsstraße und Kreisstraße) zuständig, solle aber einen nicht unerheblichen Teil der Kosten tragen. "Ich komme mir da etwas verschaukelt vor."

In Sachen Öffentlicher Personennahverkehr wurde die Forderung laut, den Rednitzhembacher Süden (vor allem das Gewerbegebiet Süd) besser mit Bussen anzubinden. Dass es in Rednitzhembach zwei unterschiedliche Tarifzonen gibt (Igelsdorf gehört wie Schwabach zur Zone III, alles andere zur Zone IV), war offenbar auch Jürgen Spahl und seiner Verwaltung neu.

Nicht vergrößert werden wird/kann das beliebte Weinfest. Grund: Rettungsgassen für die umliegenden Straßen müssten frei bleiben. Weil das Fest im Ortszentrum stattfindet, müssen die Besucher künftig auch auf eine lieb gewordene Tradition verzichten: Das Feuerwerk wird es nicht mehr geben. Die Gefahr für umliegende Gebäude ist einfach zu hoch.

Noch wichtige Gespräche

Eher im Ungefähren blieb Jürgen Spahl bei der Frage nach dem in der Diskussion stehenden Bau eines neuen Sportzentrums. Das Hallenbad ist inzwischen zwar gestorben, aber die Idee einer Sport- und Veranstaltungshalle direkt an der Staatsstraße wird ja nach wie vor diskutiert. Spahl sagte nur, dass noch "wichtige Gespräche laufen". Mutmaßlich handelt es sich dabei um Grundstücksverhandlungen.

Insgesamt war es eine ruhige, sachliche Diskussion bei der Bürgerversammlung 2019. Vom Lärmproblem einmal abgesehen, scheinen die Bürger die ganz großen Probleme nicht zu drücken, auch wenn heuer so viele Interessierte in den großen Gemeindesaal geströmt waren wie seit vielen Jahren nicht.

Vor dem gut einstündigen Frage- und Antwortspiel war Jürgen Spahl mittels Powerpoint-Präsentation auf die wichtigsten lokalen Ereignisse 2018 und auf einige Höhepunkte 2019 eingegangen. 25 Jahre Gebührenstabilität, Weinfest, XUND-Messe, Benefiz-Abend, 20 Jahre Offene Jugendarbeit, die Versetzung der 1990 gepflanzten "Einheitslinde" ans Hirtenhaus, Jugendzukunftswerkstatt, verschiedene Auszeichnungen, neue Kunstwerke für den Kunstweg, die Neugestaltung der Säle im Gemeindezentrum und des Brunnen-Vorplatzes und das Vorantreiben neuer Baugebiete waren dabei die Hauptthemen. Auf dem Grundstück des früheren Farben-Distler wachsen schon die Häuser in den Himmel, "Am hohen Hof" laufen die Erschließungsarbeiten auf Hochtouren. Dort können die Häuslebauer nächstes Jahr starten. Ein Ende ist nicht in Sicht: "Der Baudruck ist nach wie vor immens", sagte das Gemeindeoberhaupt.

Schwerpunkte 2019

2019 soll endlich auch das Flussbad gebaut werden (eine neue Ausschreibung läuft), der Friedhof bekommt einen zusätzlichen (barrierefreien) Eingang von der Rother Straße her und an der S-Bahn-Station schweben der Gemeinde ein kleines Parkdeck mit 35 Stellplätzen, zusätzliche überdachte Fahrradabstellplätze, E-Bike-Ladestationen und abschließbare Fahrradboxen vor.

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