Reichlich Benzin im Blut

19.3.2016, 10:02 Uhr
Nicht so einfach wie Brot und Milch kaufen: Die Tankanzeige informiert zwar über den Kraftstoffvorrat, doch wann wir tatsächlich Sprit zapfen, dass wird auch durch den schwankenden Kraftstoff-Preis beeinflusst.

© dpa Nicht so einfach wie Brot und Milch kaufen: Die Tankanzeige informiert zwar über den Kraftstoffvorrat, doch wann wir tatsächlich Sprit zapfen, dass wird auch durch den schwankenden Kraftstoff-Preis beeinflusst.

O.k., 20 Cent ist jetzt ein bisschen übertrieben, aber Experten haben herausgefunden, dass die Preise innerhalb von zwölf Stunden tatsächlich um bis zu 15 Cent pro Liter purzeln. Um in den nächsten zwölf Stunden bis zum nächsten Morgen wieder um 15 Cent anzuziehen.

Die Leute von Aral, BP, Agip & Co. sagen, dass das am Wettbewerb unter den Tankstellenbetreibern liegt. Die Pächter würden die Preise in ihrer Umgebung beobachten und an ihren Konzern melden, der dann eine Anpassung freigibt. So geht das reihum, und am Abend liegt dann der Verkaufspreis nur noch knapp über dem Einkaufspreis. Das ist nicht durchzuhalten, die Preise ziehen wieder an, und ab dem nächsten Morgen beginnt das Spiel von vorne. Und ich als notorischer Vor-der-Arbeit-Tanker habe wieder Grund mich aufzuregen.

Zypern lockt mit Wein, Oliven, Sonne, Mosaiken, Klöstern, quirligen Hafenstädten sowie schönen Stränden. Und dann gibt es dort auch noch einen stabilen Benzinpreis!

Zypern lockt mit Wein, Oliven, Sonne, Mosaiken, Klöstern, quirligen Hafenstädten sowie schönen Stränden. Und dann gibt es dort auch noch einen stabilen Benzinpreis! © Cyprus Tourism Organisation

Doch glücklicherweise haben Angestellte wie ich pro Jahr einige Wochen Urlaub, und meine jüngsten freie Tage verbrachte ich im schönen Euro-Land Zypern. Dort kann man mit einem günstigen kleinen Leihwagen herumfahren und sich ganz viele Dinge anschauen: jahrtausendealte Mosaike der Römer und Griechen, mächtige Klöster, eine geteilte Hauptstadt, quirlige Hafenstädte und schöne Strände. Und entlang der Hauptstraßen stolpert man nur so über Tankstellen vieler Konzerne. Und was soll ich sagen? Egal, ob die Tankstelle an der Autobahn lag oder im Landesinneren, egal ob ich morgens, mittags oder abends vorbeigefahren bin, ob in der ersten oder in der zweiten Woche: Der Sprit kostete immer das gleiche: 1,089 Euro pro Liter Super. O.k.: Einmal habe ich auch ein Schild mit 1,084 Euro entdeckt.

Ja, ich weiß: Die Zyprioten haben auch ihre Probleme. In den vergangenen Jahren mussten wir sie vor dem Staatsbankrott retten. Die Wiedervereinigung ihrer seit 1974 geteilten Insel haben sie immer noch nicht hinbekommen und in dieser Woche sah es mal so aus, als würde dieses Mini-Land die Einigung der EU mit der Türkei in der Flüchtlingsfrage blockieren. Aber zumindest das mit dem Benzin, ganz ehrlich, das mit dem Benzin bekommen sie viel besser hin als wir.

Zypern lockt mit Wein, Oliven, Sonne, Mosaiken, Klöstern, quirligen Hafenstädten sowie schönen Stränden. Und dann gibt es dort auch noch einen stabilen Benzinpreis!

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