Renate Schmidt: „Lieber jetzt unromantisch als später arm“

24.11.2015, 10:21 Uhr
Renate Schmidt: „Lieber jetzt unromantisch als später arm“

© Foto: Engert

„Lieber jetzt unromantisch als später arm“ war das Leitmotiv der Lesung aus dem Buch „Ein Mann ist keine Altersvorsorge – warum finanzielle Unabhängigkeit für Frauen so wichtig ist“. Renate Schmidt gab Antworten auf wichtige Fragen: Warum arbeiten so viele Frauen in einem Minijob? Warum sind sie so oft finanziell abhängig von ihrem Partner? Sie warf auch die Frage auf: „Warum haben so viele Frauen kein eigenes Konto?“

Sie warb dafür, dass „Frau“ nicht immer nur jammert, sondern die Arbeitsteilung von Kindern und Haushalt aktiv mit dem Partner gestaltet. Putzen, Bügeln und Kindererziehung seien eben nicht nur Aufgaben der Frau.

Auf die Frage, wie sie – die doch ganz traditionell erzogen wurde – dazu kam, ihre Rolle anders zu definieren, erzählte sie vom Staubsaugen in ihrer ersten kleine Wohnung. Ihr Mann habe im Sessel gesessen und die Beine hochgehoben, damit sie darunter saugen konnte. Da sei bei ihr „der Groschen gefallen“, und nach lautstarken Diskussionen und zerbrochenem Glas hätten sich beide nach und nach auf ein partnerschaftliches Miteinander, was Haushalt und Kindererziehung anging, geeinigt.

Anschließend wurde darüber diskutiert, was sich in Deutschland ändern muss. Nicht nur Gesellschaft, Unternehmen, Politik müssten umdenken, sondern auch Frauen: „Wir Frauen müssen aufhören so unendlich bescheiden zu sein“, so Renate Schmidt.

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