Rudolf Löw ist nach längerer Krankheit verstorben

1.7.2015, 08:46 Uhr
Rudolf Löw ist nach längerer Krankheit verstorben

© F.: hw

Rudolf Löws erster Chor war ab dem Jahr 1957 der Männergesangverein „Sängerkreis“ Kornburg. Es folgte schon ein Jahr später die Sängerrunde der Nürnberger Friseure. Das Jahr darauf leitete er dann noch die „Sängerfreunde Leerstetten“ und die Sängergruppe Wendelstein. Drei Chöre füllten den Terminkalender noch nicht aus, und der Männerchor Penzendorf-Schwarzach sowie die Sängergruppe Schwabach-Stadt freuten sich über den jungen Chorleiter. 1971 suchte der große gemischte Katzwanger Chor nach einem musikalischen Leiter, und Rudolf Löw übernahm auch dort den Taktstock. Dem Sängerkreis mit seinen mehr als 80 Chören stand er als Kreischorleiter über 30 Jahre zur Verfügung.

Als Musiklehrer am Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium in Schwabach hat er zudem der heranwachsenden Generation die Freude an der Musik vermittelt. Hinzu kam noch privater Musikunterricht.

Für Musik begeistern

Über sechs Jahrzehnte war Löw aus dem musikalischen Leben der Region nicht wegzudenken. Die von ihm geleiteten Chöre wurden immer wieder zu öffentlichen Veranstaltungen eingeladen. Rudolf Löws Bestreben, die Menschen für die Musik zu begeistern, übertrug sich auf die Sangeswilligen, und er brachte die Chöre auf hohem Niveau zum Singen und hat für sie mehr als 50 Notensätze geschrieben. Die von ihm durchgeführten Konzerte waren immer gut besucht.

Er half aus, wenn ein Chorleiter gebraucht wurde, daraus wurden bei manchen Chören Jahre der Aushilfe. Wenn für Ständchen die eigene Chorleitung nicht zur Verfügung stand, war es bei Rudolf Löw eine Selbstverständlichkeit, trotz seiner vielen Termine einzuspringen. Manchen Chorleiter konnte er empfehlen. Auch bei der Beschaffung von Noten oder Musikinstrumenten war er behilflich.

Durch seinen jahrzehntelangen unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz für Musik und Kulturleben hat er sich in besonderer Weise um die Allgemeinheit verdient gemacht. Für seine Verdienste hat Rudolf Löw im Jahr 2000 von Bundespräsident Johannes Rau die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen bekommen.

Trotz einer fortschreitenden Krankheit wollte er noch möglichst viel am täglichen Geschehen teilhaben. Er feierte intensiv seinen 75. Geburtstag, auch im Kreis einiger seiner Chöre, saß bei Konzerten in der ersten Reihe. Falls das nicht so war, machten sich die Chormitglieder gleich Sorgen um ihn. Er war mit der Hilfe seiner Frau und Christa Riehn viel unterwegs und genoss die ihm verbliebene Zeit. Zu seiner Krankheit Parkinson stand er, beantwortete jede Frage dazu. Auch hat er sich nicht geniert, den Rollator zu gebrauchen, im Gegenteil, er war froh, dadurch beweglicher und sicherer zu sein.

Die Trauerfeier für Rudolf Löw findet am Donnerstag, 2. Juli, 14 Uhr, in der St.-Nikolaus-Kirche in Kornburg statt. Seinem Wunsch gemäß wird keiner seiner Chöre singen, da es einfach zu viele waren und ihm jeder Einzelne am Herzen lag. Er wollte keinen bevorzugen. Die Familie wünscht statt Blumen und Kränzen eine Spende zugunsten der St.-Nikolaus-Kirche (Spende für die Orgel).

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