Sauberes Trinkwasser dank Katzwanger Initiative

KATZWANG - Die Thika-Kenia-Initiative aus Katzwang konnte mit Hilfe von mittelfränkischen Spendern einen Brunnen und einen Schulgarten in einem Armutsgebiet bauen. Spender aus Mittelfranken, darunter acht Ansbacher Gymnasiastinnen, haben bewirkt, dass eine Schule in der ärmsten Gegend Kenias seit einigen Tagen mit frischem Trinkwasser versorgt wird und einen Schulgarten erhalten hat. Diese Schule gehört zu den Einrichtungen der von Katzwang aus wirkenden Thika-Kenia-Hilfe.

Die jungen Damen aus dem Ansbacher Gymnasium Carolinum hatten im Rahmen eines P-Seminars in der Turnhalle ihrer Schule eine große Tanzshow veranstaltet, zu der 450 Besucher kamen und die einen Gewinn von 6000 Euro erbrachte. Diesen Betrag stellten die Organisatorinnen der Thika-Kenia-Hilfe zur Verfügung, die seit vielen Jahren tatkräftige Hilfe im Raum Thika/Juja in Nordkenia leistet.

Die Hilfsinitiative, geleitet vom Zahnarzt Dr. Paul Festl, die dort ein großes Sozialzentrum mit vielen Einrichtungen unterhält, konnte sofort dem Wunsch der Ansbacher Schülerinnen entsprechen und eine Hilfe von Schule zu Schule ermöglichen.

Bis zu zwei Stunden Schulweg

Die St. James Primary School, aufgebaut und organisiert von Nürnberg aus, geleitet von Schwestern des Ordens der Dominikanerinnen, hat 750 Schülerinnen und Schüler, die täglich von 7 Uhr früh bis 16.30 Uhr Unterricht haben. Die Kinder müssen teilweise einen Schulweg von zwei Stunden bewältigen und werden deshalb zweimal täglich mit Speis und Trank bedacht. Das geschieht aber auch deshalb, weil die Mädchen und Buben fast alle aus ärmsten Verhältnissen kommen und die Lebensmittelversorgung in den Familien oft nicht gewährleistet ist.

Sorgen bewegten Verantwortlichen der Schule seit längerer Zeit wegen der Wasserqualität. Das Trinkwasser und das Wasser für die Schulküche kamen zu einem Teil aus Tanks, zum anderen Teil aus einer maroden und rostenden Wasserleitung. "Immer wieder", berichtet Dr. Paul Festl, "erkrankten Kinder, ganz offensichtlich deshalb, weil das Trinkwasser nicht in Ordnung war".

Deshalb kam ihm das 6000-Euro-Angebot der Gymnasiastinnen gerade recht, das der Ansbacher Journalist Ulrich Rach mit dem aktuellen Autorenerlös seiner Buchveröffentlichungen noch um 7200 Euro aufstockte.

Mit einer weiteren Spende des Lions-Clubs Weißenburg, der die Thika-Kenia-Hilfe seit Jahren kontinuierlich unterstützt, und mit vorhandenen Mitteln stand schließlich die Finanzierung des Projekts, das mit mehr als 30 000 Euro veranschlagt wurde.

Großes Fest zur Einweihung

Nun ist das Vorhaben abgeschlossen: Dieser Tage wurden der Schulbrunnen mit einer Tiefe von 160 Metern und der neue Schulgarten mit einem großen Fest eingeweiht. Dabei würdigte Dr. Festl besonders das vorbildliche gesellschaftspolitische Engagement der Ansbacher Schülerinnen und auch das der Schule, die das Projekt förderte und unterstützte. Jedenfalls sind die 750 afrikanischen Kinder nun mit sauberem und hygienisch einwandfreiem Trinkwasser versorgt, das sogar kräftig sprudelt, obwohl es in Nordkenia seit Monaten nicht geregnet hat. Und Dr. Festl schmiedet inzwischen schon die nächsten Pläne: Nämlich auch Wasser-Toiletten und Duschen für die Schule anzuschaffen.

Der Schulgarten ist parallel zum Brunnen entstanden, weil ein solcher Garten in dieser äquatornahen Trockenzone selbstredend ohne Bewässerung nicht auskommt.

Kraut und Rüben

Die Anlage ist etwa 2000 Quadratmeter groß und kein Garten nach mitteleuropäischen Vorstellungen, sondern ein reiner Nutzgarten, wo auf großen Flächen schnell wachsende Gemüse wie Rüben oder ein Kraut namens Suhumawiki angebaut werden. Dieses alles verarbeiten die Köchinnen in der Schulküche.

Die Schülerinnen und Schüler haben den Auftrag, den Garten unter Anleitung von Lehrern einer Landwirtsschule (die ebenfalls zum Katzwanger Hilfsprojekt gehört) selbst zu pflegen, zu pflanzen, zu düngen und zu ernten.

Das Schulpersonal und die Kinder zeigten sich jedenfalls jetzt bei der Einweihung der Anlage, von Brunnen und Garten, begeistert.

"Ein Riesenprojekt, ein Riesenfortschritt", sagte hocherfreut die Schulleiterin, Schwester Martha Chilambo O.P. "Wir danken allen Menschen in Franken von Herzen, die das ermöglicht haben".

ZSpendenkonto: Kath. Kirchenstiftung St. Marien, Nürnberg, Sparkasse Nürnberg, Kennwort: Thika-Hilfe, IBAN: DE75 7605 0101 0001 1780 10.