Schnelles Internet soll nach Kammerstein kommen

6.9.2014, 06:00 Uhr
Bis 2018 soll das Hochgeschwindigkeitsnetz in Kammerstein angekommen sein.

© Ole Spata/Illustration (dpa) Bis 2018 soll das Hochgeschwindigkeitsnetz in Kammerstein angekommen sein.

Die Staatsregierung will bis 2018 ein flächendeckendes Hochgeschwindigkeitsnetz schaffen. Der Kammersteiner Gemeinderat hat nun ein vorläufiges Erschließungsgebiet beschlossen und den Start des Förderverfahrens beauftragt. Ziel des Breitbandförderprogramms ist die flächendeckende Versorgung mit Internet in einer Geschwindigkeit von 50 Mbit/s, mindestens jedoch 30 Mbit/s im Download und deutlich höhere Upload-Geschwindigkeiten als in den bisher unterversorgten Gebieten.

Nach Inkrafttreten der Breitbandrichtlinie Anfang Juli liegen die Rahmenbedingungen für Kammerstein vor: Demnach beteiligt sich der Freistaat mit einer Förderquote von 80 Prozent der förderfähigen Kosten beziehungsweise mit einer Förderhöchstsumme von 810.000 Euro am Ausbau. Für Kammerstein rechnet Geschäftsleiter Mario Gersler mit einem Eigenanteil von bis zu 160.000 Euro, der über den gemeindlichen Haushalt finanziert werden muss.

Teil der Daseinsvorsorge

Bürgermeister Walter Schnell: "Die neue Breitbandrichtlinie ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Eine schnelle Internetverbindung gehört für viele Bürgerinnen und Bürger heutzutage genauso zur Daseinsvorsorge wie die Wasserversorgung oder die Abwasserentsorgung. Der Wechsel der Fokussierung hin zum Breitbandausbau in die Fläche und weg vom bisher priorisierten Ausbau in den Gewerbegebieten war wichtig." Trotz der hohen Förderquote müssten sich kleine Gemeinden aber nach wie vor mit einem voraussichtlich mindestens sechsstelligen Eigenanteil, wie beispielsweise in Kammerstein, an den Ausbaukosten beteiligen.

Von den notwendigen neun Verfahrensschritten ist die Gemeinde Kammerstein bereits zwei gegangen. Derzeit läuft das sogenannte Markterkundungsverfahren. Im dessen Rahmen wird zunächst mit Telekommunikationsanbietern verhandelt, welche Bereiche diese ohne staatliche Förderung ausbauen wollen. Dieser "verbindliche Eigenausbau" wird vor allem in für die Telekommunikationsanbieter wirtschaftlich interessanten Gebieten stattfinden.

Mit der Begleitung Kammersteins im Breitbandförderprogramm der Staatsregierung hat die Gemeinde das Planungsbüro Stephan Schröder UG aus Schwabach beauftragt. Auf deren Internetauftritt sowie dem zentralen Onlineportal kann man sich über den aktuellen Stand des Förderverfahrens in der Gemeinde Kammerstein informieren.

Masterplan in Auftrag gegeben

Weiterhin hat der Gemeinderat die Erstellung eines Masterplans für die Breitband-Versorgung bei der CoTecSer GmbH aus Leuzenberg in Auftrag gegeben. Ziel sei es, eine flächendeckende glasfasergebundene Versorgung bis zu jedem Gebäude der Gemeinde zu schaffen. Das jetzige Förderprogramms sieht vor, die Glasfaser näher zu den Bürgern zu bringen. Hierzu wird ein Teil des bestehenden Kupfernetzes durch Glasfaser ersetzt. Nur die letzte Meile vom Kabelverzweiger bis zum Anwesen des Bürgers bleibt bestehen.

Um die geforderten 50 Mbit/s im Download zu erreichen, darf das Kupferkabel zwischen dem mit Glasfaser erschlossenen Verzweiger und dem Anwesen des Bürgers maximal 500 Meter betragen. Man geht davon aus, dass die 50 Mbit/s im Download in fünf Jahren nicht mehr ausreichen werden. Um höhere Datenraten mit mehreren 100 Mbit/s erzielen zu können, muss das alte Kupfernetz vollständig durch Glasfaser ersetzt werden. Hierfür muss zu jedem Haus eine Glasfaser verlegt werden.

"Der Masterplan hilft uns bei anstehenden Tiefbauarbeiten bereits im Vorfeld zu wissen, welche Kabel und Leerrohre mit verlegt werden müssen, um langfristig einen vollständigen Glasfaserausbau zu erzielen", so Bürgermeister Walter Schnell.

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