Schwabach: Integration muss nicht anstrengend sein

16.5.2018, 06:00 Uhr
Schwabach: Integration muss nicht anstrengend sein

© Foto: Schmitt

 Doch ebenso wichtig ist die Präsentation der Ergebnisse dieser Arbeit. Mit einer öffentlichen Ausstellung im Aurex sollen deshalb die Integrationsleistungen jüngst Zugewanderter den Bürgern der neuen Heimat vor Augen geführt werden. Jetzt war Vernissage. "My face isn’t your face." So hat das Juze im Aurex die Präsentation der künstlerischen Auseinandersetzung von etwa 30 Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren mit den Themen Heimat, Identität und Kultur genannt. "Mein Gesicht ist nicht dein Gesicht" bildet die Werke zweier zehnwöchiger Workshops ab, die von zwei pädagogisch geschulten Künstlern geleitet worden sind.

Der Maler und Graphiker Andreas Neunhoeffer aus Fürth hat von den Jugendlichen gegenseitige Porträts und Selbstporträts zeichnen und malen lassen. Dabei kamen unter anderem Pastellkreiden sowie Tempera- und Gouache-Techniken zum Einsatz.

Malen mit Spraydosen

Carlos Lorente aus Rohr ist Graffiti-Künstler. Er hat den Kids gezeigt, wie man mittels Spraydosen typische Bilder mit knalligen Farben, großen Buchstaben und bissiger Graphik entstehen lassen kann. Als Abschluss hat Lorentes Gruppe eine Wand im Billardzimmer des Aurex neu gestaltet. "Allerdings ging es bei mir auch immer um Respekt, dass man eben nicht Häuserwände und Züge beschmiert", erklärte Lorente, den das Projekt vor allem durch seine Dauer überzeugte. "Das ist nachhaltig, denn in zehn Wochen passiert in der Gruppe einiges und man kann viel vermitteln", so der Graffiti-Experte. Nun sind die Werke beider Gruppen mehrere Wochen lang im gesamten Aurex zu sehen.

Zur Vernissage hatten die verantwortlichen Pädagoginnen Tanja Panke, Sabrina Gehlert und Nicole Gegner Vertreter der Stadtpolitik, des Seniorenrats und des öffentlichen Lebens in Schwabach eingeladen.

Bereit für Integration

Das Projekt in Schwabach wird von der Bundesregierung gefördert. Es ist eines von 30 ähnlichen bundesweit. Das Juze im Aurex bietet dabei einheimischen und neu zugewanderten Jugendlichen und jungen Erwachsenen innerhalb von drei Jahren 96 kulturpädagogische Workshops an, die wöchentlich parallel zur Offenen Tür stattfinden. "Unser Ziel ist es", erklärte Knut Besold, "dass sich nach drei Jahren bei allen Teilnehmern Integrationsbereitschaft und Integrationsfähigkeit gebildet haben."

Der Vorsitzende des Schwabacher Stadtjugendrings lobte dabei insbesondere seine Geschäftsführerin. "Sabine Heidler hat sich auf unsere Stärken besonnen", war Besold überzeugt, "von denen es eine ist, Jugendlichen die Möglichkeit zu verschaffen, sich kulturell auszudrücken, indem vieles experimentell ausprobiert werden kann."

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