Schwabacher Künstlerbund feiert 70. Jubiläum

6.7.2018, 13:33 Uhr
Schwabacher Künstlerbund feiert 70. Jubiläum

© F.: Schmitt

Auftakt der Feierlichkeiten ist heute, Samstag, um elf Uhr, in der evangelischen Stadtkirche. Dort wird eine Ausstellung von 23 Malern und Bildhauern offiziell eröffnet. Deren Werke werden sowohl in der Stadtkirche als auch in der nur einen Katzensprung entfernten Galerie zu sehen sein.

Um 11.30 Uhr beginnt dort das eigentliche Jubiläumsfest, bei dem eine eigens entstandene Mappe mit einer limitierten Auflage von Grafiken vorgestellt wird: Künstlerinnen und Künstler des Vereins haben jeweils eine grafische Arbeit entwickelt. Künstleraktionen, Musik und Büfett warten ebenfalls in der Galerie.

Exzellente Drucke

Beim Inhalt der Mappe handelt es sich um exzellente Drucke, die insbesondere durch ihre Verschiedenartigkeit Aufsehen erregen. Sie werden in der Ausstellung im Stadtmuseum zu sehen sein. Auf diese Weise wird dort die Brücke von der Gründung des Vereins bis zu seiner aktuellen Arbeit geschlagen. Ferner sind Gründungs- und frühere Mitglieder sowie eine umfangreiche Festschrift Teil der zeitgeschichtlichen Darstellung im Stadtmuseum. Sie wird morgen, Sonntag, um elf Uhr, mit dem Festvortrag der Kunsthistorikerin Dr. Christine Demele beginnen.

Zu den Künstlerinnen und Künstlern, die ihre Werke in der Galerie und in der Stadtkirche präsentieren, gehören die Schwabacher Rosalinde Weber-Hohengrund, Heinrich Mangold und Helmut Höhenberger sowie der Nürnberger Maler Uwe Schein. Er zeigt vier für ihn ganz typische Kugelschreiber-Zeichnungen. Drei Köpfe und eine Landschaft, die 2015 entstanden sind, als sich am Horizont bereits neue Politiker zwischen Populismus und Autokratie abzeichneten. "Finstere Gestalten, die Ängste auslösen", erklärt Schein seinen künstlerischen Impuls.

Rosalinde Weber-Hohengrund hat eine Geigerin beigesteuert. "Blau ist die Farbe der Hingebung", begründet sie die Gestaltung des Kleids der Musikerin. Entstanden ist sie nach Skizzen aus Konzerten. "Davon habe ich Hunderte in meinem Fundus", sagt Weber-Hohengrund.

Autobiographische Assemblagen

Helmut Höhenberger ist mit zwei Assemblagen vertreten, die autobiographisch geprägt sind. "Heidelberg als meine zweite Heimat und Alkohol spielen eine Rolle", erklärt er.

Heinrich Mangold hat sein Bild für die Stadtkirche mit Bedacht gefertigt. Es zeigt den großen Barock-Komponisten Johann Sebastian Bach, der als Urheber großer Orgelwerke sowohl bei den Konzerten als auch den Gottesdiensten in der Stadtkirche stets präsent ist. Mangold bindet das Porträt ornamental ein und gestaltet es als Hommage an den Komponisten. Orgelpfeifen und Teile anderer Instrumente lassen eine plakative Verbindung zu Bachs Schaffen entstehen.

Eine exzellente Skulptur zeigt der Nürnberger Bildhauer Hans-Peter Widrig in der Stadtkirche. Schlicht aus hellem Ton verbildlicht er angesichts Millionen Geflohener und Vertriebener auf dieser Welt die aktuelle Situation. Oben schlemmt ein feister Industrienationaler. Unten krümmt sich ein Skelett mit Bettelhand. Schlicht in der Darstellung, kolossal eindringlich in der Botschaft.

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