Schwabacher Steiff-Sammlung hilft Schwerstkranken

5.12.2018, 13:00 Uhr
Schwabacher Steiff-Sammlung hilft Schwerstkranken

Vor einem Jahr hatte Claudia Rübner ihre 52 Bären der Kinder- und Jugendklinik (Direktor: Prof. Wolfgang Rascher) geschenkt. "Was ich nicht wusste", sagt die 53-Jährige, "dass die Kinder Stofftiere nicht berühren sollen". Denn das Kinderpalliativteam betreut schwerst- und sterbenskranke Kinder und Jugendliche. Eine Infektion durch Stofftiere wäre viel zu gefährlich.

Auf die Idee, sich von ihrer Steiff-Sammlung zu trennen, kam Claudia Rübner durch Gespräche mit ihrer Freundin Anja Kratschmer, die sich in der Hospizarbeit engagiert. Rübner hatte Anfang der 1980er Jahre begonnen, Steiff-Tiere zu sammeln. "Und ich wollte einfach, dass jemand sich über die 52 Bären freut."

Auch die Kinderklinik betrat mit den wertvollen Steiff-Teddybären, ihr Wert wird auf rund 10 000 Euro geschätzt, Neuland. Michelle Dotzauer, Pädagogin im Kinderpalliativteam: "Wir haben ein Jahr lang überlegt, was wir mit den Teddybären machen können." Dann wurde das Team auf die gemeinnützige Organisation "United Charity" aufmerksam.

Die Erlöse aus den Online-Aktionen fließen ohne Abzüge an die unterstützten Kinderhilfsorganisationen und -projekte. Auf der Adresse https: //www.unitedcharity.de/Specials/Steiff-Kuscheltiere werden momentan die ersten vier Teddybären aus der Sammlung von Claudia Rübner versteigert. Für einen Steiff-Teddy mit Ponyschlitten stand das Gebot am Dienstag bei 250 Euro. "Da kommen aber noch Wertvollere", sagt Rübner. Unter den 52 Stofftieren sind überwiegend seltene Teddybären, die Steiff in limitierter Auflage auf den Markt gebracht hatte. Dabei ist auch ein Weihnachtsmann-Teddybär mit Rentier, den es weltweit nur 2500 Mal gibt. Nach und nach werden alle Teddybären versteigert.

"Mit unserer ersten Online-Versteigerung wollen wir Sammler und Steiff-Liebhaber ebenso wie Bieter erreichen, die einfach etwas Gutes tun wollen", sagt Michelle Dotzauer. Der Erlös kommt vollständig dem Kinderpalliativteam zugute.

Jedes Jahr werden zehntausende Kilometer gefahren, um unheilbar kranke Kinder und Jugendliche zu Hause zu betreuen. Eltern und Geschwisterkinder leiden meistens auch unter der Situation.

Sie werden psychologisch und seelsorgerisch mitbetreut. Ziel des Kinderpalliativteams ist es, den Betroffenen so lange wie möglich die größtmögliche Lebensqualität zu ermöglichen.

Für diese Betreuung ist das Team auf Spenden angewiesen. "Durch den Erlös aus der Versteigerung können wir zum Beispiel unsere Fahrzeuge unterhalten oder den Familien mit Kleinigkeiten eine Freude machen", sagt Chara Gravou-Apostolatu.

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