Schwander Ortskern: Parken direkt vor dem „Schwan“

25.11.2014, 09:42 Uhr

Anlass war ein Antrag der Ortsgruppe Schwanstetten des Bundes Naturschutz, der sich gegen die vom Bauausschuss im Juni dieses Jahres im Bereich des Marktplatzes und der Rother Straße beschlossenen Parkplätze wandte.

Vielmehr beinhaltete der Antrag eine Begrünung des entsprechenden Areals. Da in früheren Zeiten vor der ehemaligen Gaststätte „Rotes Ross“ am Marktplatz Bäume standen, war es den Antragstellern vom Bund Naturschutz ein Anliegen, daran anzuknüpfen.

Die Gemeindeverwaltung favorisierte, wie bereits in der Ausschusssitzung im April dieses Jahres, erneut ihren Vorschlag, am Marktplatz im Einmündungsbereich der Rother Straße auf beiden Seiten herausnehmbare Pfosten zur Absicherung zu installieren.

Als mögliche zweite Variante stand die aufgrund der geltenden Beschlusslage einzurichtenden zwei Längsparkplätze auf der östlichen Seite der Rother Straße. Diese Variante war im Juni beschlossen worden, löste aber Kritik vom BN und auch der direkt betroffenen Anwohner aus. Die hatten — als eine kleine Demonstration — Pflanztröge aufgestellt gehabt.

Eine dritte Variante sah neben den beiden Längsparkplätzen auch einen weiteren auf der Seite des Hotels und Restaurants „Der Schwan“ vor.

Ein weiterer Punkt ist, dass hinter dem leer stehenden Gebäude der früheren Bäckerei Hrabak am Marktplatz die Hoffläche vom Hotel und Restaurant „Der Schwan“ als Parkplatz angemietet wurde.

Wolfgang Scharpff (Bündnis 90/ Die Grünen), der stellvertretende Bürgermeisters, plädierte für die erste Variante. Er sprach sich gegen die Schaffung von Parkplätzen aus.

Michael Theiler (SPD) fragte unter anderem nach der Möglichkeit der Schaffung eines Behindertenparkplatzes. Der Geschäftsleitende Beamte Frank Städler erklärte hierzu, dass Parkplätze für Behinderte nur dann geschaffen werden können, wenn ein berechtigtes öffentliches Interesse besteht, wie beispielsweise an einem Friedhof. Die Einrichtung eines solchen Parkplatzes ist für eine „normale“ Wohnstraße in der Regel nicht vorgesehen.

Richard Seidler (CSU) erklärte, dass grundsätzlich ein Parkplatzkonzept für den betreffenden Teil im Altort benötigt wird, auch wenn durch die Schaffung von Parkmöglichkeiten hinter dem Hrabak-Haus eine leichte Entspannung eingetreten ist. Er erklärte, dass jeder Parkplatz wichtig sei. Einen Behindertenparkplatz fand er grundsätzlich gut. Es sollte eine Parkmöglichkeit in der Nähe des „Schwan“ vorhanden sein. Dies wäre zum Beispiel sinnvoll, wenn ein Brautpaar mit Gästen im Restaurant eine Hochzeit feiert, so dass das Brautauto parken kann. Die CSU plädiere für die dritte Variante. Für diese Variante sprach sich auch Jürgen Kremer (Freie Wähler) aus.

Anja Städler (SPD) fand hingegen die Variante statt herausnehmbarer Pfosten Blumenkästen aufzustellen schöner, da der betroffene Bereich zu karg wäre. Auf Anfrage von Michael Theiler, wie viel Gehwegbreite bei Anlegen der beiden Parkplätze auf der Ostseite der Rother Straße verbleiben würde, konnte Bürgermeister Robert Pfann (SPD) den Hinweis mit 1,50 Meter geben. Vor dem Hintergrund, dass auch Lkw und Gelenkbusse in die Rother Straße einbiegen müssen, fragte Jürgen Kremer nach dem Abstand der Pfosten zur Straße. Diese würden mindestens 50 Zentimeter betragen, sagte der Bürgermeister.

Die erste Variante mit herausnehmbaren Begrenzungspfosten auf beiden Seiten wurde mit 4:6 Stimmen vom Bau- und Umweltausschuss abgelehnt.

Knappe Abstimmung

Da der Antrag für die dritte Variante mit zwei Längsparkplätzen auf der östlichen Seite und einer Parkmöglichkeit vor dem „Schwan“ der weitergehende war, ließ Bürgermeister Pfann als nächstes über diesen abstimmen. Diese Variante wurde hingegen mit 6:4 Stimmen angenommen, so dass damit die im Juni beschlossene Variante hinfällig geworden ist. Die vom Bund Naturschutz gewünschten Bäume wird es somit nicht geben.

Keine Kommentare