Stabiles Stromnetz durch alte Autobatterien

30.1.2018, 13:39 Uhr
Stabiles Stromnetz durch alte Autobatterien

Bei dem Projekt arbeiten Fachleute aus Energieunternehmen, dem Anlagenbau und der Automobilbranche zusammen. Die beiden Container für die Installation dieser innovativen Speichertechnik sind dieser Tage im Wendelsteiner Gewerbegebiet "Am Kohlschlag" angeliefert worden.

Stabiles Stromnetz durch alte Autobatterien

Bürger finanzieren

Der Speicher wird finanziert von der Gemeindewerke Wendelstein Bürgerkraftwerk GmbH, in die Wendelsteiner Bürger Kapital eingebracht haben, um die Energiewende vor Ort zu unterstützen. Er ist jedoch ein gemeinsames Projekt der Gemeindewerke Wendelstein, der N-ergie und des Energie-spezialisten Framatome. "Wir arbeiten hier im Sinne der Energiewende zusammen", bedankte sich Bürgermeister und Werkleiter Werner Langhans bei einem Ortstermin für die Kooperation. Die beiden vollklimatisierten Container, gewissermaßen die Hülle des Batteriespeichers, haben eine Grundfläche von jeweils drei mal zwölf Metern. Bei der Fertigung in Allersberg wurden bereits die Schaltschränke und Schwerlastregale ins Gehäuse montiert.

In den nächsten Wochen werden nun die insgesamt 84 Batterien in die Schwerlastregale eingesetzt. Die Akkus des Batteriespeichers bestehen aus gebrauchten Batteriemodulen von Elektroautos, erklärt Projektleiter Stefan Mull. Die Kapazität des Speichers reicht rein rechnerisch, um etwa 100 Haushalte einen Tag lang mit Strom zu versorgen.

Die N-ergie wird den aus der Anlage gewonnenen Strom zur Stabilisierung der Stromnetze anbieten. Die Batterien haben das Potenzial, vor allem kurz- und mittelfristige Schwankungen in den Verteilnetzen auszugleichen, betont Stefan Mull von der Bürgerkraftwerk GmbH. Die maximale Einspeise- sowie Ausspeiseleistung beträgt 500 Kilowatt.

Die Speicherkapazität bei Betriebsbeginn liegt bei rund einer Megawattstunde. Die Einbindung in das Stromnetz erfolgt über das 20-kV-Netz im Gewerbegebiet in Wendelstein, erklärt weiterer Werkleiter Herbert Wild. Die offizielle Inbetriebnahme ist für März geplant.

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