Tafeln erinnern an Familiengeschichte

2.6.2010, 00:00 Uhr
Tafeln erinnern an Familiengeschichte

© Schmitt

Sechs Urenkel und Urenkelinnen der 1929 verstorbenen Christiane Berger haben an der Gruft der Familie auf dem alten Friedhof bei der Dreieinigkeitskirche zwei Tafeln mit 15 Namen dort Bestatteter anbringen lassen. Die ursprünglichen Steintafeln waren seit längerer Zeit verschollen.

Die Familiengruft war von dem Gold- und Silbertressenfabrikanten Johann Friedrich Berger angelegt worden, der dort 1754 als erster beerdigt worden ist. Mit seinem Namen beginnt die Auflistung. Es folgen vier Generationen, die die Berger‘sche Fabrik im Rückgebäude des Anwesens Königsplatz 27 nach ihm betrieben haben.

Die zweite Tafel beginnt mit Johann Friedrich Andreas Berger, dem Vertreter der fünften Generation. Er leitete die Fabrik lediglich zwei Jahre und starb mit 29 Jahren. Sein Bruder Georg Leonhard Adolph Berger führte die Geschäfte bis ins Jahr 1888, ehe er das Unternehmen an seine Söhne Emil und Karl abgab.

Beider Schwester war Christiane, die Urgroßmutter der sechs Berger-Nachkommen. Sie heiratete 1870 in Schwabach den Pfarrer Friedrich Kündinger, mit dem sie schließlich nach Lehrberg bei Ansbach zog. Beider Tochter Martha verschlug es in den Norden. In Lichtenhagen bei Rostock heiratete sie 1903 den Pfarrer Gottlieb Lehnhardt. Aus dieser Verbindung entstammt die Mutter der drei Frauen und drei Männer, welche die Idee zur Anbringung der Tafeln vor sechs Jahren gemeinsam mit Klaus Huber bei einer Begegnung in Schwabach entwickelten.

Hedwig Lehnhardt heiratete im Jahre 1927 den Pastor Detlef Hamann. Von 1928 bis 1941 gebar sie sechs Kinder.

Die Familie gestaltete die Anbringung der Tafeln sehr feierlich. Das Ehepaar Hans-Jörg und Dietlinde Bettex, geborene Hamann, steuerte mit Flöte und Gitarre zwei Musikstücke bei. Ferner wurde der Lebenslauf von Emil Berger verlesen. Die Rede an seinem Grab hatte der Schwager Friedrich Kündinger gehalten. Auch sie wurde verlesen. Friedhelm Hamann bedankte sich ausdrücklich bei Klaus Huber, der als Ansprechpartner vor Ort alle erforderlichen Kontakte hergestellt hatte. Für die Anbringung der Tafeln hatte das Baubetriebsamt der Stadt eigens zwei Mitarbeiter abgestellt.