Unterirdisch durch den Schwabacher Pinzenberg

20.2.2014, 08:51 Uhr
Unterirdisch durch den Schwabacher Pinzenberg

© Boris Wendisch

Um nun der Gästeschar einen fachgerechten Einblick in diese unterirdische Welt am Pinzenberg zu gewähren, wurde sie unterirdisch zum Pinzenberg Hausnummer 20 geführt von Geschäftsführer Harald Bergmann, Prokurist Knut Kosmann und Robert Rester, der für die Planung und Tragwerksplanung dieser Keller-Sanierung zuständig war.

Bei der Sanierung stand die Sicherheit an erster Stelle. Installiert wurde eine neue Beleuchtung, mit traditionellen, bewährten Leuchten und einem zusätzlich abgesicherten Stromkreislauf. Zudem wurden Handläufe und mit Metallgitter ummantelte Treppen geschaffen, damit auch zukünftige Führungen sicher durchgeführt werden könnten.

Vielfältige Nutzung

Im ersten langgezogenen Teil des Kellers, der bereits bei Ortung schon genutzt werden konnte, wurde die Besuchergruppe auf die gemauerten Bögen und die eingefügten Stahlträger-Stützen aufmerksam gemacht, die zur Absicherung des Kellergewölbes, gegen die einsetzende Erosion, eingebaut wurden. Dazu kamen noch weitere neu gemauerte Gewölbebögen im Stil der alten als zusätzlicher Schutz der Gewölbe.

Wie vielfältig die Nutzung dieser Keller gewesen war, verdeutlichte ein Blick in einen der Seitenwege, wo man noch die Haken sehen konnte, die von Metzgern zur Kühlung ihrer Waren, ihrer Schweinehälften in den 1950er Jahren benutzt wurden.

Ein großes Problem, war die Feuchtigkeit. Die Kellertemperatur liegt zwischen acht und zwölf Grad. Wenn es draußen warm wird, dringt Wärme in die Keller und sorgt für entsprechende Feuchtigkeit: Je heißer der Sommer, desto feuchter der Keller. Andererseits: Je kälter die Außentemperaturen, desto stärker dringt die Wärme nach außen. „Dann dampfen die Keller“, erläuterte Rester.

Deshalb ist eine zirkulierende Belüftung unbedingt notwendig. Um gegebenenfalls der starken Feuchtigkeit Herr zu werden, wiesen etliche Keller eben auch Abflussrinnen für Wasser auf, welches gesammelt der Schwabach abwärts zugeführt wurde.

Interessant auch der zufällig von Robert Rester entdeckte und freigelegte Brunnen mit Schicht- und Grundwasser. Schließlich führte der unterirdische Weg zum Eiskeller der Brauerei Lösel, der durch einen Träger ebenfalls gesichert wurde. Hierher brachte man früher das Eis aus den Weihern in der Badstraße. Anschließend ging es hinauf zu den Kühlbecken, die man für die frisch gebrauten Biere benötigt hatte.

Am Ende gab es noch eine Überraschung: Harald Bergmann demonstrierte durch das Löschen der Lichter, wie eindrucksvoll absolute Dunkelheit in diesem Keller wirkt.
 

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