Vokaler Glanzpunkt

7.12.2018, 15:35 Uhr

Kongenial unterstützt wurde Sonat Vox durch das Ensemble Motley Brass, bestehend aus den Berufsmusikern Alexander Kirn und Andreas Spannbauer an der Trompete (Staatsorchester Stuttgart), Marc-Christian Gruber am Horn (HR-Sinfonieorchester Frankfurt) sowie Gerhard Lederer an der Posaune und Christoph Schneider an der Tuba (Beethovenorchester Bonn).

Nach einem schwungvollen Auftakt mit Motley Brass begann die vorweihnachtliche Reise mit Johann Sebastian Bachs "Der Tag, der ist so freudenreich". Schon bei diesem Vortrag konnten die Zuschauer erahnen, welche auf höchstem Niveau geschulten Männerstimmen dieses Konzert bestreiten. Motley Brass gab außergewöhnliche, durchkomponierte Vorspiele und begleiteten die Sänger filigran und nie erdrückend bei den Liedvorträgen.

Die einzigartige Besetzung des Vokalensembles mit Tenören, Bässen und für hohe Register besetzten Altusstimmen kamen beim Altusstimmen-Solo bei "Macht hoch die Tür" voll zum Tragen. Nach "Hört der Engel helle Lieder" mit einem beeindruckenden Tenor-Solo, folgte A-cappella Franz Wüllners Komposition "Kindlein zart von guter Art".

Ein Glanzpunkt stellte anschließend Max Regers "Es kommt ein Schiff geladen" dar. Mit bester Agogik, bei der man das Schiff zu kommen erahnte und präzisesten Einsätzen gelang ein ausgezeichneter Vortrag, dem das Weihnachtslied "Ihr Kinderlein kommet" mit einem Altusstimmen-Solo, sonoren Bässen und bester Stimmenverteilung folgte. Mit Henry Purcells "Rondeau aus der Abdelazer Suite", zeigten die Blechbläser ihr dynamisches Können.

Es folgten A-cappella "Lasst uns rauschen, heilige Engel", mit einem ausdrucksstarken Tenorsolo, Gustav Theodore Holst’s "In the bleak midwinter", "Holy in the true light" sowie einem geschmeidigen "Zu Bethlehem geboren" mit einem bestens arrangierten Vorspiel von Motley Brass. Zweifellos ein Highlight war der Vortrag von "Lux Aurumque" des zeitgenössischen amerikanischen Komponisten und Dirigenten Eric Whitacre. Mit geschlossenen Augen die Strahlkraft des Chores im Raumklang der Kirche zu genießen war ein einmaliges Klangerlebnis.

Nachdem es Motley Brass bei Jon Ivesons "Christmas Crackers" und einem begeisternden Tuba-Solo instrumental richtig grooven ließen, folgte Max Regers "Schlaf mein Kindlein" und in einem modernen Arrangement des 84-jährigen deutschen Komponisten und Kirchenmusikers Gustav Gunsenheimer das "Vater unser". Triumphaler Abschluss des Konzerts war nicht nur der Vortrag von Franz Schuberts "Zum Sanctus – heilig, heilig, heilig", bei dem wie bei allen Darbietungen jede noch so kleine Geste des Dirigenten Justus Merkel gesanglich umgesetzt wird, sondern auch die Komposition des Münchner Professors Friedemann Winklhofer "Still, still, still", wo jedes Wort vokale Strahlkraft bekam.

Das Konzert war sicherlich ein Highlight in den hochkarätigen diesjährigen Konzertveranstaltungen der Stadt Schwabach.

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