Waldfriedhof wird für eine Million Euro saniert

19.5.2016, 09:26 Uhr
Der Stadtrat hat ein vierstufiges Sanierungskonzept für die baulichen Anlagen beschlossen. Gesamtkosten: rund eine Million Euro.

© Foto: Robert Gerner Der Stadtrat hat ein vierstufiges Sanierungskonzept für die baulichen Anlagen beschlossen. Gesamtkosten: rund eine Million Euro.

Das Augenmerk gilt zuerst dem Eingangsbereich zum Waldfriedhof mit der Allee und dem Bereich vor der Kapelle, in der die Trauerfeierlichkeiten stattfinden. Folgen soll der Neubau einer Maschinenhalle für die Gerätschaften, die auf dem Waldfriedhof vorgehalten werden. Weiterhin soll ein neues Sozialgebäude für die Beschäftigten errichtet und schließlich noch der Platz nördlich der Kapelle neu gestaltet werden.

Eine längere Debatte gab es vor der Entscheidung darüber, wie mit der Allee vor Verwaltungsgebäude und Kapelle umgegangen werden soll. Dort mussten bereits einige Bäume entfernt werden, außerdem ist der Weg in einem schlechten Zustand.

"Menschen vor Kränze"

CSU-Fraktionsvorsitzender Detlef Paul sprach sich für eine komplette Neupflanzung der Allee aus. Außerdem regte er an zu prüfen, ob nicht zusätzlich zum vorgesehenen witterungsgeschützten Unterstellplatz für Kränze auch eine Überdachung für die Trauergäste geschaffen werden kann, die keinen Platz mehr in der Kapelle finden. Außerdem sollte eine Außenbeschallungsanlage angeschafft werden.

Neu gepflanzt werden soll die Allee im Eingangsbereich des Waldfriedhofes.

Neu gepflanzt werden soll die Allee im Eingangsbereich des Waldfriedhofes. © Foto: Robert Gerner

„Wenn nicht anders möglich, dann sollten Menschen vor Kränze gehen“, schloss sich SPD-Fraktionschef Werner Sittauer seinem Vorredner an. Sittauer wollte auch geklärt wissen, wie sich die Bestattungsgebühren durch die Sanierungsmaßnahmen entwickeln. Ansonsten sprach Sittauer von einem gelungenen Konzept, „aber die Kosten schmerzen“.

Dies sei letztlich eine politische Entscheidung, antwortete Stadtkämmerer Sascha Spahic. Per Beschluss müsse festgelegt werden, welcher Teil der Sanierungskosten auf die Bestattungsgebühren umgelegt und wie viel vom städtischen Haushalt getragen werden soll. Eine Finanzierung des Sanierungsaufwands über Gebühren sei nicht zwingend vorgeschrieben, be- kräftigte Oberbürgermeister Matthias Thürauf.

Baumbestand erhalten?

Stadträtin Karin Holluba-Rau (Grüne) sprach sich dafür aus, den alten Baumbestand weitgehend zu erhalten, „denn das würde man auch von einem Privatmann fordern“. Von Stadtrechtsrat Knut Engelbrecht kam der Hinweis, dass der Friedhof zudem als „geschützter Landschaftsbestandteil“ eingestuft sei.

Bruno Humpenöder, Fraktionschef der Freien Wähler, sah einen höheren Kostenaufwand wegen des Erhalts der alten Bäume als nicht gerechtfertigt an und votierte für eine Neupflanzung. FDP-Stadtrat Axel Rötschke meinte, man könne mit einer zusätzlichen Asphaltschicht viel erreichen, um den Weg wieder angenehmer begehbar zu machen und Stolperfallen zu beseitigen. Gegen 17 Stimmen wurde schließlich beschlossen, nach Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde möglichst eine Neupflanzung der Allee vorzunehmen und den Wegbereich entlang der Kapelle mit rollstuhlgerechter Pflasterung auszuführen.

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