WEG verabschiedete den Abiturientenjahrgang 2015

2.7.2015, 08:53 Uhr
WEG verabschiedete den Abiturientenjahrgang 2015

© Foto: J. Wechsler

Nachdem das Abiturmotto die Abiturienten durch eine Reihe von Konzerten und Feierlichkeiten in und außerhalb der Schule begleitet und der Zirkus-, pardon, Schuldirektor Dr. Richard Kifmann höchstselbst beim Abischerz seine Jonglierkünste unter Beweis gestellt hatte, war es an der Zeit, endgültig Abschied zu nehmen. Es war ein ehrenvoller Abschied, denn auch in diesem Jahr konnte der Abiturjahrgang ein Ergebnis erzielen, das mit 2,21 deutlich besser war, als der langjährige bayerische Landesdurchschnitt von 2,47.

Oberstudiendirektor Dr. Richard Kifmann hatte allen Grund, dem Jahrgang 2013/15 zum erfolgreichen Abschluss zu gratulieren. Bei 32 Absolventen steht die Note 1 vor dem Komma, davon 15 Ergebnisse gleich oder sogar besser als 1,5. Ludwig Peschik und Julian Wechsler erreichten gar die „Traumnote“ 1,0. Zu den besonders geehrten 15 Besten der Schule zählen außerdem Johanna Fay, Solveig Tonn, Anna Mayer, Hannah Perleth, Christina Schiffel, Luisa Schlager, Linda Storek, Andrea Hafner, Anna Hofrichter, Silja Jenne, Alexandra Rauch, Sophia Ritter und Lisa Straubinger.

Der Schulleiter hoffte, die Schule habe „nicht nur Goethe, sondern auch Google“, also alltagsrelevante Inhalte vermitteln können. Soziale Verhaltensweisen und Wertesysteme, allen voran die Toleranz als wichtigste Tugend, würden die Zukunft Europas bestimmen. Die Verantwortung für eine künftige europäische Gesellschaft zu übernehmen, sei die Herausforderung der Abiturenten, sagte Kifmann.

„Verantwortlich ist man […]aber auch für das, was man nicht tut“, zitierte der Schulleiter den chinesischen Philosophen Lao Tse. Diese Gefahr sei aber beim gegenwärtigen Abiturjahrgang nicht gegeben, stellte Kifmann bei der Bekanntgabe der Abiturergebnisse zum wiederholten Male fest. Er erinnerte auch daran, wie der Jahrgang zur Unterstützung des ehemaligen WEG-Schülers und Musikers Bernd Jörka nach dessen Sportunfall durch Benefizkonzerte geholfen habe. Nicht nur auf finanzieller Ebene, sondern auch mit „emotionaler Kraft.“

Gefreut hat sich auch Oberstufenbetreuer Gernot Höflinger, der mit Fußball-Metaphorik arbeitete: Die Oberstufe sei wie eine Fußballsaison in einer hohen Liga: „Man trainiert, man übt, aber es gibt Siege und Niederlagen; allzu häufiges Fernbleiben vom Training ist der Leistung nicht förderlich, nicht jeder Spieler ist ein Artist, aber durch Übung kann er es vielleicht werden. Am Ende zählt die erreichte Punktesumme und ist das Abitur gesichert, gibt es die obligatorischen Bierduschen – Feierrituale wie im echten Fußballeben.“

Der Schwabacher Oberbürgermeister Matthias Thürauf, der mit einem lediglich ironischen Zähneknirschen ein Lob für den Feierort äußerte, thematisierte das Gefühl der davoneilenden Zeit: Er erinnere sich an einen Mitschüler, der zu Thüraufs eigener Abiturfeier mit einem damals noch keinesfalls so leicht „tragbaren“ Funktelefon erschienen und damit spöttisch belächelt worden sei, weil niemand sich vorstellen konnte, dass sich so etwas durchsetzen würde. Unter anderem aus diesem Grunde, so Thürauf, rate er den Abiturienten, sich nicht gleich auf die nächste Herausforderung „Karriere“ zu stürzen, sondern sich auch Zeit zu nehmen, „das Leben“ kennenzulernen.

Bei der Abiturfeier wurden schließlich auch zahlreiche Preise externer Organisationen an Schüler mit herausragenden Leistungen auf verschiedenen Feldern vergeben.

Nach einer Abiturrede in Lehrbuchqualität, gewandt abgeliefert von Julian Wallraff, durften noch einmal alle „Artisten“ zum großen Finale auf die Bühne: Mit dem aus dem Abiturkonzert bekannten Song „Acht lange Jahre“ von YouTube-Star Paul Falk, der zum Mitsingen und -klatschen einlud, erzeugten sie standesgemäß und nicht nur sprichwörtlich jeweils ein lachendes und ein weinendes Auge bei so manchem Besucher.

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