Wehr saniert: Wässerverband hilft Umwelt

7.5.2016, 08:04 Uhr
Wehr saniert: Wässerverband hilft Umwelt

© Foto: Robert Schmitt

Seine Mitglieder haben innerhalb von zwei Jahren das Wehr nahe des Limbacher Wasserbergs saniert und damit das Wässern von 20 Hektar Wiesenfläche links der Rednitz fast bis zum Wolkersdorfer Sportplatz erleichtert und verbessert.

Mit einem Wehrfest ist das Bauwerk nun offiziell seiner Bestimmung übergeben worden. „Statt einmal können wir durchs Wässern pro Jahr drei- bis viermal mähen“, erklärte Vorsitzender Herbert Adel, Landwirt aus Nasbach mit gepachteten Wiesen entlang der Rednitz, die Wirkung der Wässerung.

Die Kosten für die Neuanlage betrugen 25.000 Euro. Sieben Landwirte sowie Maurer- und Betonbauermeister Marco Sept aus Katzwang haben 900 Stunden gearbeitet, um die Betonfundamente neu zu befestigen und die Wehrmechanik zu erneuern.

Sie ist nun erheblich leichter zu bedienen und staut die Schwabach exakt dort, wo sie den Bogen vom Limbacher Waldhang Richtung Rednitz einschlägt. Mit Hilfe eines ausgeklügelten Grabensystems wird das Wasser auf die Felder geleitet, die sich auf beiden Seiten der Katzwanger Straße befinden.

Die Stadt Nürnberg hat ein Viertel der Gesamtkosten übernommen. Die Stadt Schwabach hat 1000 Euro Zuschuss gewährt.

„Wir helfen hier der Umwelt und der Landwirtschaft“, sagte Gisa Treiber vom Nürnberger Umweltamt. Das Rednitztal zeichne sich durch das Nebeneinander feuchter und trockener Standorte aus, in denen zahlreiche geschützte Arten leben, so die Diplom-Biologin. „Der Storch freut sich, die Frösche und zahlreiche Insekten.“ Nach Ansicht Treibers wären vor allem die Storchenhorste in Reichelsdorf, Katzwang und Schwabach ohne die Futterquelle „Wässerwiesen“ kaum denkbar.

Während der Eröffnungsfeier ergriff eine hocherfahrene Katzwanger Landwirtin das Wort. Die 81-jährige Gretl Wittmann schilderte, welch schwere Arbeit es in den 1960er und 1970er Jahren war, die Gräben durchgängig sauber und befließbar zu halten. Auch heute ist das an vielen Stellen so geblieben. „Nur manche Gräben dürfen wir mit Maschinen reinigen“, erklärte Herbert Adel.

Seit 200 Jahren überflutet

Das System der Gräben geht im wesentlichen auf historische Erfahrungen zurück, denn nach Erkenntnissen des Wässerverbands wird das Rednitztal zwischen Limbach und Wolkersdorf seit fast 200 Jahren regelmäßig mit Wasser der Schwabach überflutet, um die Erträge zu erhöhen. „Das war damals eine große Leistung, schließlich verteilt sich das Wasser ohne elektronische Hilfen flächendeckend auf den Wiesen“, so Herbert Adel. Zwischen Stein und Roth existieren laut Gisa Treiber insgesamt sechs Wässerverbände.

Zur offiziellen Feier waren zahlreiche Stadträte gekommen. Geld für die Sanierung hatten neben den beiden Städten auch die „Bürgerinitiative gegen die B2a“ und der „Verein zum Schutz des Rednitztals“ gegeben, der von Martin Sauer vertreten wurde. „Dass wir als Umweltverband ein technisches Bauwerk unterstützen, scheint auf den ersten Blick unlogisch, aber die Wässerung hat enorme Bedeutung für den Naturschutz. Viele Arten gäbe es hier ohne sie nicht“, sagte Sauer, der auch stellvertretender Vorsitzender des Bund Naturschutz in Schwabach ist.

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