Weihnachtsmarkt-Finale: So finden's die Schwabacher

14.12.2018, 14:40 Uhr
Weihnachtsmarkt-Finale: So finden's die Schwabacher

Selbst alteingesessene Schwabacher wissen nicht genau, seit wann es den Weihnachtsmarkt gibt. "Ein ganz kleiner Markt mit wenigen Buden hat gewiss bereits in den 1960er Jahren existiert", sind Impresario Rudi Nobis und Heimatforscher Hans Grießhammer überzeugt. Kreishandwerksmeister Hans Kastner habe das damals auf die Beine gestellt. Dann werden sehr schnell die Namen jener genannt, die immer zu hören sind, wenn es um Leben in der Altstadt geht.

Der verstorbene Verkehrsvereinsvorsitzende Karl Horst Wendisch und sein Nachfolger Hartmut Hetzelein haben den Markt zu dem gemacht, was er heute ist: Ein Adventstreffpunkt mit tollen Angeboten und umfangreichem Musikprogramm.

"Das Besondere hier ist das Flair, die intime Atmosphäre und der persönliche Kontakt aller Besucher und Anbieter untereinander", heißt es aus einer der Buden heraus. "Der Schwabacher Weihnachtsmarkt ist so gemütlich-romantisch, dass er uns jedes Jahr aufs neue begeistert", sagen die Besucher.

Was den Weihnachtsmarkt in Schwabach auch noch so besonders macht, ist eines der schönsten Marktplatzensembles Bayerns. "Hier fühlt man sich einfach wohl", sagen auch die fünf Nürnberger, die in die Goldschlägerstadt gekommen sind noch bevor sie den berühmten Mark ihrer Heimatstadt besucht haben. "Wir sind jedes Jahr einmal hier", fügen sie hinzu und stoßen mit Glühwein an. Auch für die Seniorinnen und Senioren des Pflegeheims an der Wittelsbacherstraße ist der Ausflug auf den Markt ein Highlight.

Liebevoll geschmückt

"Hier findet man ein ausgesucht schönes Angebot an Geschenken", sagen viele. "Alle Buden sind liebevoll geschmückt, haben immer ein außergewöhnliches Sortiment und man wird dort mit echter Herzlichkeit empfangen." Besonders schön finden es die meisten, dass Vereine und Organisationen Schwabachs jede Menge Selbstgemachtes präsentieren. Nicht nur für die Vereinskasse. Vor allem am ersten Wochenende werden Glühwein, Strümpfe, Mützen oder Waffeln verkauft, um benachteiligten Menschen zu helfen. Damit erfüllt der Schwabacher Weihnachtsmarkt in besonderer Weise den eigentlichen Sinn des Fests der Geburt Jesu: Solidarität mit den Schwachen.

Diesmal war es nach dem spektakulären Auftakt mit Goldengel-Prolog am Freitag vergangener Woche allerdings schwierig für die Budenbetreiber. Insbesondere der Sonntag war sehr verregnet, so dass trotz Lichterschiffchen weniger Besuch als gewohnt kamen. Sonst drängen sich in der Budenstadt die Menschen von Freitagnachmittag bis zum späten Sonntagabend so sehr, dass das Durchkommen oft schwer ist. "Ob wir das am zweiten Wochenende aufholen können, ist zweifelhaft", hieß es unter den Verantwortlichen. Allerdings ist für heute und morgen trockenes Winterwetter prognostiziert, so dass die Chancen auf großen Zuspruch durchaus gut stehen könnten.

Die Atmosphäre wird dank des Programms des Verkehrsvereins, der Anstrengungen der beteiligten Vereine, Einrichtungen, Organisationen und Künstler sowie der erleuchteten Altstadtkulisse jedenfalls typisch vorweihnachtlich sein. Spürbare fränkische Adventsromantik wird sich wieder über den Marktplatz ausbreiten. Man kann also gut von der Hektik des Alltags herunterkommen und sich aufs Fest einstimmen. "Jedenfalls mehr als in Nürnberg, denn dort dominiert der Kommerz, und man wird durch die Reihen geschoben, dass es die Hölle ist. Das ist mehr Stress als Gemütlichkeit", sagt eine Besucherin.

Herz des Marktes ist das Krippenhaus, der Hauptschauplatz des umfangreichen Rahmenprogramms mit Chören und Musikern, die mit traditionellen und modernen Weisen perfekt auf Weihnachten einstimmen.

Samstag und am Sonntag öffnet der Markt um 11 Uhr. Samstag ab 15 Uhr beginnen Musik und Gesang am Krippenhaus und enden ab 19 Uhr mit dem festlichen Konzert der Alphornbläser. Sonntag ist ebenfalls ab 15 Bläsermusik, Theater und Jazz geboten. Um 16.30 Uhr präsentieren die Verantwortlichen des Verkehrsvereins das Gewinnspiel "Der goldene Weihnachtskorb". Für alle Besucherinnen und Besucher geht es um Antworten rund um das Schwabacher Blattgold. Die zahlreichen Preise kommen von den Aktiven der Budenstadt.

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