Wendelstein: Sill Optics feierte 120-jähriges Jubiläum

23.7.2014, 10:35 Uhr
Wendelstein: Sill Optics feierte 120-jähriges Jubiläum

© Jörg Ruthrof

Sill Optics ist nach Firmenangaben eines der wenigen mittelständischen Unternehmen in Deutschland, das sich auf die Herstellung optischer Komponenten in höchster Qualität spezialisiert hat. Dabei gelte die Philosophie „100 Prozent Made in Germany“.

Vor dreißig Jahren

Gefeiert wurde nun quasi ein doppeltes Jubiläum, denn 1994 lag die Aufgabe der Firma in der Luft. Doch der jetzige Geschäftsführer Berndt Zingrebe entschloss sich damals mit 43 Mitarbeitern trotz aller Probleme die Firma in eigener Verantwortung weiterzuführen.

Im Foyer der Firma im Wendelsteiner Gewerbegebiet fanden beim Fest- abend knapp 300 Gäste, darunter neben den Ehrengästen auch Geschäftspartner aus Europa, Asien und den USA und die Mitarbeiter reichlich Platz, als Zingrebe die Eröffnung des offiziellen Teils des Festakts übernahm.

Schon zuvor und auch später bot sich dabei für die Gäste die Gelegenheit, in einem Nebenraum eine extra für das Jubiläum geschaffene Lasershow zu erleben, und ebenfalls ab dem Nachmittag fanden zudem für die Festgäste Führungen durch die Produktionsräume der Firma statt.

Wendelstein: Sill Optics feierte 120-jähriges Jubiläum

© Jörg Ruthrof

Im ersten Teil seiner Ausführungen stellte Berndt Zingrebe die Mitarbeiter als wichtigsten Faktor des Erfolgs für die Firma in den Vordergrund und bat dabei mehrere langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sich, um ihnen sowohl für 20-jährige Betriebstreue seit Firmenumzug ins Wendelsteiner Gewerbegebiet wie für teilweise bis zu 36-jähriger Firmenzugehörigkeit ein Präsent und eine Dankesurkunde zu überreichen.

Mit gerade einmal 43 Mitarbeitern aus dem alten Betrieb im Zentrum von Sorg an der Schwarzach, so Zingrebe, habe die Sill am neuen Standort in Wendelstein begonnen. Heute arbeiteten mehr als 200 am jetzigen Standort.

Mit Geschenk gedankt

Ein Dankesgeschenk für 20-jährige Firmenzugehörigkeit in Wendelstein und darüber hinaus auch am alten Firmensitz in Sorg erhielten Diana Bujnoch, Ute Fischer, Sybille Götzl, Cornelia Lindert, Sonja Marthold, Kordula Schmidtke und Elenore Sterl ebenso wie Hardy Abramek, Alexander Bachmaier, Martin Forster, Konrad Hentschel, Christian Janisch, Thomas Kahr, Markus Klahr, Torsten Krause, Dieter Pemsel, Gerhard Platzer, Axel Rauch, Michael Stirl und Frank Wezel. Geschenke gab es aber nicht nur für diese Mitarbeiter, denn neben vielen Gratulanten mit Präsenten übergaben auch die derzeitigen Azubis der Firma ihrem Chef ein Geschenk, ein gläsernes Schachspiel.

Nach einer kulinarischen Stärkung „original regional“ durch die Gastwirtsfamilie Blödel aus Kornburg oblag Landrat Herbert Eckstein als Ehrengast ein Grußwort. „Berndt Zingrebe war vor 20 Jahren gerade 50 Jahre alt und hätte Möglichkeiten gehabt, anders zu handeln, aber er wollte seine Firma nicht sterben sehen, und schon das zeugt von ungewöhnlichem Engagement und von Wirtschaftsbewusstsein für die Region und die Arbeitnehmer“, würdigte er die damalige Entscheidung, mit Rückendeckung durch die Gemeinde Wendelstein die zu dieser Zeit als Teil eines Firmenverbunds bestehende Firma Sill auf völlig neue und eigenständige Beine zu stellen.

Zingrebe als treibende Kraft

Mancher, so der Landrat, hätte für die Firma Sill zu Beginn der 1990er Jahren keinen Heller mehr ausgegeben, nachdem sich die Besitzerfamilie aus der Firma zurückgezogen hatte und die Werkstätten im Firmenhof an der Schwarzach in Sorg Teil eines Firmenverbunds wurden, bei dem Sill nur als Investition zum Ausschlachten gesehen worden sei. Verschiedene Entwicklungen hätten dann 1994 zu der Diskussion geführt, die Firma aufzugeben oder einen völligen Neustart mit allen Risiken zu wagen – und als Garant und Motor für diesen erfolgreichen Neuanfang stehe bis heute Berndt Zingrebe als Geschäftsführer wie als treibende Kraft für die Firma schlechthin.

Abschließend wünscht Eckstein sowohl Berndt Zingrebe persönlich wie auch als Geschäftsführer für die weitere Entwicklung des Unternehmens stets genug Kraft und Ausdauer.

Den Abschluss des Festakts bildete ein Rückblick auf die Firmengeschichte durch Berndt Zingrebe. Der Rückblick reichte dabei von der Firmengründung 1894 durch Julius Ernst Sill in Nürnberg als Werk für optische Linsen mit dem Zweigwerk in den Werkshallen auf der Sorg über Hans Horr, Nanette „Horri“ Horr und deren Sohn Hannes Horr bis hin zum Verkauf mit Einbindung in einen Firmenverbund in den 1980er Jahren mit weitreichenden Folgen.

Vor allem mit der Rückendeckung durch den Landkreis und die Gemeinde sei dann nach einem Brand in der Firma und der damit in Frage stehenden Zukunft des Unternehmens am alten Standort der Neuanfang als selbständiger Betrieb im Wendelsteiner Gewerbegebiet mehr als geglückt. Inzwischen, so Zingrebe, wurde der neue Sill-Optics-Firmensitz zweimal erweitert, und die Anfangszahl von 43 Mitarbeitern ist seitdem stetig gewachsen und liege derzeit bei gut 200 Mitarbeitern.

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