Wendelstein weihte „Hans-Seufert-Halle“ ein

12.7.2014, 22:00 Uhr
Wendelstein weihte „Hans-Seufert-Halle“ ein

© Robert Gerner

Diese Widmung ist eine Reminiszenz an den früheren Wendelsteiner Bürgermeister Hans Seufert, unter dessen Regie der Bau, der viel mehr ist als eine reine Sportarena, zwischen 1974 und 1976 erstellt worden ist.

Seit 2012 hat die Halle eine dringend benötigte Blutauffrischung erhalten. Die ist gelungen. Davon konnten sich viele Gäste bei der offiziellen Einweihung überzeugen.

Drei Teile in einer Halle

Natürlich ist die große Dreifachturnhalle das Kernstück des 56 mal 38 Meter großen Baukörpers. Doch er beherbergt auch den stylischen (und nun noch großzügigeren) Jugendtreff und das gemeindliche Kinder- und Jugendbüro im Keller, Foyer und Mehrzweckraum im Erdgeschoss und Horträume im 1. Stock.

„Hier wurde wieder einmal in die Zukunft investiert“, lobte Stellvertretender Landrat Walter Schnell in einem Grußwort. Schnell staunte vor allem über die neu gestalteten Räume des Jugendtreffs. „Ihr habt ja schon offene Jugendarbeit betrieben, als andere den Begriff noch gar nicht gekannt haben.“ Auch dass die Halle jetzt den Namen des früheren Wendelsteiner Bürgermeisters Hans Seufert (1927 bis 2002) trägt, fand Schnell gut. „Das spricht für eine Erinnerungskultur.“

Neubau zu teuer

Bürgermeister Werner Langhans skizzierte den nicht immer einfachen Weg der Generalsanierung. Schon 2007/2008 habe man sich um Zuschüsse aus den damals aufgelegten Konjunkturprogrammen des Bundes bemüht – vergeblich. Dann wurde überlegt, die Halle abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Das hätte aber rund sieben Millionen Euro gekostet. Zu teuer.

Also setzte der Gemeinderat auf eine umfassende Sanierung. Übrig blieben im Prinzip nur die Hülle und in Teilen die Fußböden. 4,56 Millionen Euro nahm die Gemeinde in die Hand. Auch für eine finanziell potente Kommune wie Wendelstein ein Kraftakt. Denn mehr als drei Viertel davon musste wirklich aus Eigenmitteln bestritten werden. Eine Million schoss der Freistaat zu.

Er schoss das Geld zu, weil der sportliche Bereich der Hans-Seufert-Halle dem Schulsport dient. Am Abend sowie am Wochenende können aber auch die Vereine das alte, neue Schmuckstück nutzen.

Sonnenstrom und Grünanlage

Jetzt ist die Hans-Seufert-Halle energetisch auf dem neuesten Stand. Das Dach ist wieder dicht, Solarzellen auf dem Dach produzieren Strom, Flucht- und Rettungswege sind neu konzipiert, selbst die Räume im Keller sind barrierefrei erreichbar, und seit vergangener Woche sind auch die Grünanlagen fertiggestellt.

Die Oberaufsicht über die Baumaßnahmen führte Tobias Wieland vom Architekturbüro Kollischon. „Eineinhalb Jahre lang war das mein Arbeitsplatz“, berichtete Wieland. Die Generalsanierung sei eine „große Herausforderung gewesen, weil während der Bauzeit zumindest ein Teil des Betriebes weiterlief. Wielands Chef Hans Kollischon überreichte Werner Langhans den obligatorischen Schlüssel und machte deutlich, wie lange er mit der Hans-Seufert-Halle schon verbunden ist: „1973 habe ich die ersten Fliesenpläne für das Gebäude gezeichnet.“

Den kirchlichen Segen erhielt die Halle von den beiden Pfarrern Michael Kneißl und Norbert Heinritz. Kinder der Grundschule und der Mittelschule lockerten den Festakt mit Liedern und Tänzen auf.

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