Wohnungsbau in Schwabach: Stadtrat drückt aufs Gas

26.4.2016, 08:20 Uhr
Wohnungsbau in Schwabach: Stadtrat drückt aufs Gas
Wohnungsbau in Schwabach: Stadtrat drückt aufs Gas

© Fotos: Karg

In einem umfangreichen Sachvortrag hatte vor der Abstimmung Stadtbaurat Ricus Kerckhoff einen „Streifzug“ durch das Stadtgebiet vorgelegt und dabei sowohl bereits getroffene Entscheidungen aufgelistet als auch zukunftsgerichtete Perspektiven dargestellt.

Auf einen Antrag der Bündnisgrünen hin, sind in die Untersuchungen des Bauamts auch die Möglichkeiten eingeflossen, die sich wegen des angelaufenen Ausbaus der A 6 und des damit verbundenen Lärmschutzes ergeben. Es sind in den Bereichen Äußere Rittersbacher Straße, Lindenstraße, Konrad-Adenauer-Straße und An der Autobahn laut dem gültigen Flächennutzungsplan bereits Teilgebiete als Wohnbauflächen dargestellt, konkretes Baurecht besteht noch nicht. Für die Erstellung eines Konzepts für diesen Bereich soll ein Stadtplanungsbüro beauftragt werden.

In seinem Vortrag erinnerte Baurat Kerckhoff daran, dass als Ziel der Raumordnung im Freistaat Bayern die Stadt Schwabach zusammen mit den Nachbarn Nürnberg, Fürth und Erlangen als gemeinsames Oberzentrum vorgesehen sei. In den letzten Jahren sei die Einwohnerzahl Schwabachs gestiegen, die 40 000-Einwohner-Marke sei bereits überschritten (wir berichteten). Es sei sinnvoll, die Attraktivität Schwabachs zu nutzen, den Zuzug junger Familien aus dem Umland zu aktivieren, um vom allgemeinen Wachstum der Metropolregion Nürnberg zu profitieren, nicht zuletzt auch mit Blick auf den erwarteten demografischen Wandel.

Zentrale Orte bevorzugen

Für die Schaffung von weiterem Wohnraum solle zentralen Standorten der Vorzug gegeben werden, um damit auch die Entwicklung von Nahversorgungszentren zu fördern. Revitalisierung und Nachverdichtung seien die Schlagworte. So könnten auch bereits bestehende Infrastruktureinrichtungen, wie Schulen oder Kanäle, dauerhaft besser ausgelastet werden.

Als Beispiel für Revitalisierung nannte der Stadtbaurat das Gelände des ehemaligen Drei-S-Werks. Hier sei festgeschrieben, dass von der dort zu realisierenden Wohngeschossfläche 20 Prozent dem sozial geförderten Wohnungsbau vorbehalten bleiben. Bereits am Laufen sei das Bauvorhaben der Gewobau an der Fürther Straße, und für das Eckgrundstück Weißenburger-/Penzendorfer Straße sei beschlossen worden, einen Bebauungsplan aufzustellen.

Die Gewobau habe in einer Studie 16 ihrer Wohnungsstandorte auf die Möglichkeit einer Nachverdichtung untersuchen lassen. Resultat sei, dass ein Großteil der denkbaren Projekte grundsätzlich realisierbar sei. Als kurzfristig umsetzbar gelten Planungen an der Penzendorfer Straße, ob durch eine Aufstockung bestehender Mehrfamilienhäuser oder durch ein weiteres Gebäude. Ebenso könnten an der Fürther-/Kreuzwegstraße weitere Wohnungen entstehen. An der Konrad-Adenauer-Straße ist die Gewobau bereits konkret in der Planungsphase, um einen weiteren Wohnblock zu errichten und zum anderen bestehende Mehrfamilienhäuser um ein Stockwerk zu erhöhen.

Ricus Kerckhoff wies auch auf die aktuellen Förderprogramme („Wohnungspakt Bayern“) hin.

CSU-Fraktionsvorsitzender Detlef Paul, SPD-Stadtrat Dr. Gerhard Brunner und Grünen-Stadträtin Karin Holluba-Rau meldeten sich in der Aussprache zu Wort. Paul bezeichnete es als wichtig, Baulücken zu schließen. Dr. Brunner wies darauf hin, dass Schwabach in der Städteachse ohnehin die Kommune mit dem geringsten Anteil an Geschosswohnungen sei, Holluba-Rau erwartet ein maßvolles Handeln bei der Nachverdichtung, die klimaverträglich erfolgen solle.

Keine Kommentare