Zehn Jahre Gospelfest — 15 Jahre „Hope an’ Glory“

24.6.2015, 08:29 Uhr
Zehn Jahre Gospelfest — 15 Jahre „Hope an’ Glory“

© Foto: Robert Schmitt

Die lockere Konzertveranstaltung in der Stadtkirche war ein echter erster Höhepunkt nach der Wiedereröffnung des Gotteshauses. „Hope an’ Glory“ sowie acht weitere Gospelchöre aus Mittelfranken gaben für jeweils etwa 20 Minuten ihr Bestes und zogen das Publikum mit einem abwechslungsreichen Repertoire in ihren Bann.

Nach und nach füllten sich die Kirchenbänke. Trotz Kommens und Gehens waren zu Spitzenzeiten annähernd 500 Zuhörer in Kirche versammelt. Nicht wenige bewiesen so enormes Interesse an der regionalen Gospelkultur, dass die das Konzert vom ersten bis zum letzten Ton verfolgten.

Der Schwabacher Gospelchor hatte alle 33 Chöre angefragt, die an den bislang neun Gospelnächten teilgenommen hatten. 2005 fand sie anlässlich des fünfjährigen Bestehens von „Hope an’ Glory“ erstmals statt. Ab 2007 regelmäßig jedes Jahr. Anfangs in der Stadtkirche, nach Renovierungsbeginn im Markgrafensaal, der immer voll besetzt war.

„Das ist für die Chöre schon toll, wenn sie sich hier treffen, kennenlernen und gegenseitig inspirieren können“, sagt Kirchenmusikdirektor Klaus Peschik, der „Hope an’ Glory“ von Beginn an leitet.

Mit der Gospelnacht ist Schwabach also so etwas wie das mittelfränkische Zentrum des Gospels geworden, was übersetzt „Frohe Botschaft“ heißt. „Sie wollen die Chöre weitergeben“, so Peschik.

Gastchöre aus der Region

Gospelchöre existieren in ganz Mittelfranken. Zu Gast in Schwabach sind stets Chöre aus der näheren Umgebung und auch aus dem übrigen Gebiet Mittelfrankens. Die Chöre aus Rednitzhembach, Worzeldorf und Weißenburg waren schon 2005 zu Gast. Worzeldorf gab sich fünf weitere Male die Ehre, die Rednitzhembacher „Gospel Voices“ waren der Einladung noch vier Mal gefolgt. Zum Fest in der Stadtkirche waren außerdem „Voices of Life“ aus Rohr, der „St. John’s Gospelchor“ Eibach sowie der „Blue Notes Choir“, „George and his lost sheep“ und der „Lux Gospelchor“, alle aus Nürnberg, gekommen.

Als die erste Gospelnight in der Stadtkirche stattfand, war die Veranstaltung noch ein großes Wagnis. Doch der Erfolg dieser Konzertnächte mit stets gut 600 Besuchern gab immer wieder Mut zu einer Neuauflage. Mit dem ebenso gut besuchten „Gospelfest“ ist Schwabach nun endgültig zum mittelfränkischen Zentrum der Gospelmusik geworden.

Im Markgrafensaal riss vor allem der „Pentecost Choir“ das Publikum von den Sitzen. Die farbigen Sänger aus Nürnberg zelebrierten Gospel auf unnachahmliche Weise und führten zu seinen Wurzeln. Schließlich hat der Gospel seinen Ursprung in den farbigen Kirchengemeinden der USA.

„PetersChor“ und der Jazzchor „Singin off Beats“ aus Nürnberg sowie der „Gospel Express“ aus Passau komplettierten das wunderbare Programm. Die Musik war kraftvoll und spontan. Sie kam von Herzen und ging zu Herzen.

Die Gesamtleitung hatte Kirchenmusikdirektor Klaus Peschik. Claus Raumberger war als „special guest“ engagiert. Er improvisierte mit dem Saxophon zur Gospelmusic.

„Wir müssen was mit jungen Leuten machen.“ Dieser Wunsch der Kirchenleitung aus dem Jahr 2000 war die Geburtsstunde der Schwabacher Gospeltradition. Klaus Peschik hat dann sehr bald einen Gospelworkshop angeboten. Die Nachfrage übertraf seine kühnsten Erwartungen. „Ich hatte sieben oder acht erwartet“, erzählt er beim Opening in der Stadtkirche.

Letztlich aber reichten keine 25 Stühle, so dass ein zweiter Workshop folgte. Peschik hatte die Teilnehmer des ersten wohl so sehr überzeugt, dass sie Mundpropaganda betrieben: Nun wollten 80 ambitionierte Sängerinnen und Sänger mit ihm singen. „Hope an’ Glory“ war geboren. Im Gospelchor der Schwabacher Kantorei singen bis heute regelmäßig etwa 40 Männer und Frauen.

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