Zwei Schwabacher testen die blaue Polizei-Uniform

19.8.2014, 08:53 Uhr
Zwei Schwabacher testen die blaue Polizei-Uniform

© F.: Karg

Daran beteiligt sind auch zwei Polizisten der Schwabacher Inspektion: Oberkommissar Harald Pittroff und Obermeisterin Juliane Endres.

Die beiden – Endres ist Streifenbeamtin im Schichtdienst, Pittroff Mitarbeiter Verkehr – versehen ihren Dienst nun im dunklen Blau – und sind sehr angetan von dem neuen Gewand. Wobei erst einmal die Farbgebung nicht die wichtigste Rolle spielt, sondern der Tragekomfort. Denn der wurde bei dem alten Tuch – die Kreation stammt aus den siebziger Jahren, Stoff mit Funktion, also wind- und wasserdicht oder atmungsaktiv, gab es damals eher nicht – nicht so sehr gewichtet.

Für jedes Wetter und Frauen

„Qualität und Funktion sollen deutlich verbessert werden“, ist deshalb ein Ziel des bayerischen Innenministeriums, wenn neue Uniformen angeschafft werden. Und ganz wichtig: Auch für Frauen sollen die neuen Teile gut tragbar sein; als der Modedesigner in den siebziger Jahren am Werk war, gab es bei der Schutzpolizei noch keine Frauen.

Bayern will es bei der Wahl der neuen Uniform offenbar besonders gründlich machen. Nachdem man zunächst elf Uniformkonzepte des Bundes sowie anderer Bundesländer, aber auch aus Nachbarstaaten, ausgesucht hatte, gab‘s rasch die „mit Abstand höchste Zustimmung“, so das Innenministerium, für das, mit dem die österreichischen Polizisten unterwegs sind. Das Konzept aus Baden-Württemberg landete auf Rang zwei.

Im Alltag testen

Im August hat nun ein bayernweiter Trageversuch begonnen, in dessen Rahmen 500 bayerische Polizisten das Modell der Alpenrepublik quasi auf Herz und Nieren testen und 50 aus dieser Gruppe zusätzlich die Uniform, wie sie in Baden-Württemberg in Gebrauch ist. Der Trageversuch läuft bis März 2015, dann sollen alle uniformierten bayerischen Polizistinnen und Polizisten über die Farbe ihrer neuen Dienstkleidung abstimmen. Am Ende steht dann die politische Entscheidung zur neuen Polizeiuniform des Freistaates. Ab Ende 2016 sollen die wie auch immer gearteteten neuen Bekleidungsstücke zur Verfügung stehen.

Die beamteten Testpersonen, die nun im Freistaat in neuem Outfit unterwegs sind, melden nun ihre Erfahrungen mit den Kleidungsstücken regelmäßig ans Innenministerium. Dabei soll nicht nur mitgeteilt werden, ob die einzelnen Uniformteile die in der Praxis an sie zu stellenden Ansprüche gut erfüllen; dem Dienstherrn ist auch daran gelegen, Nachricht darüber zu bekommen, welche Verbesserungsmaßnahmen vorgenommen werden sollten, ehe das Kleidungsstück „Serienreife“ bekommen kann.

An der „Feinarbeit“ für die neue Dienstkleidung sind nicht nur diejenigen, die sie einmal tragen sollen, beteiligt, sondern auch Bekleidungsexperten, Arbeitsmediziner und Fachkräfte für Arbeitssicherheit, denn schließlich soll das künftige Gewand seinen Träger auch optimal begleiten und schützen – in jeder Einsatzsituation.

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