Sommerflaute legt Arbeitsmarkt lahm

28.8.2014, 11:00 Uhr
Schlechte Zahlen sind im August ganz normal: Agentur für Arbeit verkündet die Arbeitslosenzahlen.

© dpa Schlechte Zahlen sind im August ganz normal: Agentur für Arbeit verkündet die Arbeitslosenzahlen.

Die Zahl der Arbeitslosen in Bayern ist im August um fast vier Prozent auf 262.800 gestiegen. Die Arbeitslosenquote legte um 0,1 Punkte auf 3,7 Prozent zu, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. "Der Anstieg ist saisonüblich, da sich viele junge Menschen nach Ende der Schulzeit oder nach der Ausbildung arbeitslos melden. Zudem stellen Unternehmen in der Ferienzeit weniger neue Mitarbeiter ein", sagte Vorstandsmitglied Klaus Beier.

Auch in Deutschland hat die jährliche Sommerflaute die Zahl der Arbeitslosen im August ansteigen lassen. So waren mit 2,902 Millionen rund 30.000 Menschen mehr auf Jobsuche als noch im Juli, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr waren es jedoch 44.000 weniger.

Gute Enwicklung setzt sich dennoch fort

"Die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt setzt sich tendenziell fort", kommentierte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. "Auch für die nächste Zeit erwarten wir aus heutiger Sicht keine wesentlichen Änderungen." Die Arbeitslosenquote legte von Juli auf August um 0,1 Punkte auf 6,7 Prozent zu. Der Anstieg fiel diesmal höher aus als üblich. "Grund ist, dass die Sommerferien in vielen Bundesländern später begonnen haben und im August in allen Ländern noch andauerten", erläuterte die BA.

In der Sommerpause jedoch zögern viele Unternehmen mit Einstellungen; zudem melden sich zahlreiche junge Menschen nach dem Ende ihrer Schulzeit oder ihrer Ausbildung vorübergehend arbeitslos. Saisonbereinigt stieg die Arbeitslosenzahl daher um 2000 auf 2,901 Millionen an. Die um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Erwerbslosenzahl nahm im Westen Deutschlands um 3000 zu, im Osten hingegen ging sie um 1000 zurück.

Nachfrage nach Arbeitskräften weiterhin hoch

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wuchsen zuletzt weiter. So stieg die Zahl der Erwerbstätigen nach den jüngsten Daten vom Juli um 57.000 auf 42,72 Millionen - das ist ein Plus von 341.000 im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Menschen mit einem regulären, sozialversicherungspflichtigen Job legte von Mai auf Juni um 60.000 auf 30,17 Millionen zu. Das sind 549.000 mehr als im Vorjahr. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die BA ihre Berechnungsmethode geändert hat; die aktuellen Werte liegen deshalb auf einem höheren Niveau als früher.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist weiterhin hoch. Im August waren 515 000 freie Stellen bei den Arbeitsagenturen gemeldet. Besonders gesucht sind Mitarbeiter für Metall-, Maschinen- und Fahrzeugtechnik sowie Verkehr und Logistik. Auch Mechatronik, Energie und Elektro, Verkauf, Gesundheit sowie Hotellerie und Gastronomie sind Branchen, in denen Personal gebraucht wird.

Auf dem Ausbildungsmarkt zeichnet sich ein Mangel an Ausbildungsstellen ab. Bis zum August hatten sich 540.000 Bewerber bei den Arbeitsagenturen gemeldet; ihnen standen 495.000 gemeldete Plätze gegenüber. Die BA betonte aber: "Aktuell ist der Ausbildungsmarkt noch in Bewegung, es bleibt abzuwarten, wie er sich bis zum Bilanzzeitpunkt Ende September entwickeln wird."

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