SPD fordert Bahntrasse im Norden von Nürnberg

18.7.2018, 05:55 Uhr
SPD fordert Bahntrasse im Norden von Nürnberg

© Foto: Horst Linke

So wirbt die SPD erneut dafür, die Lücke zwischen diesen beiden aus dem Landkreis Forchheim und dem Landkreis Fürth nach Nürnberg verlaufenden Bahnlinien zu schließen. "Im Nürnberger Norden ist einiges in Bewegung, weshalb die Entscheidung von 2014 zu überprüfen ist", schreibt SPD-Landtagsabgeordneter Arif Tasdelen in einem Brief an die bayerische Verkehrsministerin Ilse Aigner.

Der Nürnberger Sozialdemokrat verweist unter anderem auf die Pläne der Staatsregierung, die Erziehungswissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität dort in einem neuen Gebäude unterzubringen und auf den wachsenden Hochschul- und Forschungsstandort auf AEG. Auch das Neubaugebiet im Nürnberger Stadtteil Wetzendorf, das einmal Wohnraum für 3000 Menschen bieten soll, verspreche erhebliches Fahrgastpotenzial entlang der möglichen neuen Trasse zwischen dem Nürnberger Nordostbahnhof und dem Fürther Hauptbahnhof.

Die Züge zwischen Gräfenberg (Kreis Forchheim) und Cadolzburg (Kreis Fürth) würden dann entlang der alten Nürnberger Ringbahn verkehren. Die Verbindung lässt sich also nach Darstellung der Nürnberger SPD ohne den Bau neuer Schienen realisieren.

Teurer Schallschutz nötig

Die einstigen Pläne waren allerdings auch deshalb verworfen worden, weil der Freistaat die notwendigen Investitionen in Schallschutz zwischen Nürnberg und Fürth auf 13 Millionen Euro schätzte. Die Ausgaben für die Streckenertüchtigung und für neue Haltestellen im Norden von Nürnberg wurden mit über 30 Millionen veranschlagt. Deshalb waren die Gutachter zu dem Schluss gekommen, dass sich diese Verbindung trotz eines vergleichsweise hohen Fahrgastpotenzials nicht rechnet.

Diese Kalkulation, bei der die Bayerische Eisenbahngesellschaft von 4800 Fahrten am Tag ausging, war schon damals von den Befürwortern angezweifelt worden. Und die nun geänderten Rahmenbedingungen müssen laut Tasdelen Grundlage für eine Neubewertung sein. "Die Absage an das Projekt war damals eine große Enttäuschung für viele Nürnbergerinnen und Nürnberger. Ihr Unmut ist in meinen Augen nachvollziehbar", schreibt der SPD-Abgeordnete in seinem Brief ans Verkehrsministerium.

Schon die gute Resonanz auf die Verlängerung der Straßenbahnlinie 4 im Norden Nürnbergs habe gezeigt, wie wichtig der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs in diesem Gebiet sei. Auch das tägliche Verkehrsaufkommen auf dem Nordwestring oder der Marienbergstraße beweise, dass hier Handlungsbedarf bestehe.

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