SPD kritisiert Kürzung der Urlaubsförderung Bedürftiger

30.8.2015, 11:04 Uhr
Der bayerische SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher hat Einsparungen bei der Urlaubsförderung für arme Familien kritisiert. (Symbolbild)

© Roland Weihrauch (dpa) Der bayerische SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher hat Einsparungen bei der Urlaubsförderung für arme Familien kritisiert. (Symbolbild)

„Die Staatsregierung zieht sich zusehends aus der Familienförderung zurück und spart hier an der falschen Stelle“, teilte er am Samstag in München mit. Das Urlaubsland Bayern dürfe „staatlicherseits sein soziales Herz nicht vergessen“.

Rinderspacher verwies auf die Antwort von Familienministerin Emilia Müller (CSU) auf eine SPD-Anfrage. Demnach sanken die staatlichen Urlaubsförderungen für sozial benachteiligte Familien innerhalb von zehn Jahren um neun Prozent. Diese Zahl bezieht sich auf Aufenthalte in Familienferienstätten, die gemeinnützig arbeiten und Kurse zur Weiterbildung anbieten.

Bedürftige Familien erhalten für solche Urlaube einen Tageszuschuss von 13 Euro pro Kind und 17 Euro pro Erwachsenem. Wurden 2010 noch 801 bayerische Familien gefördert, so erhielten 2014 nur noch 626 den Erholungszuschuss. Für Urlaube auf dem Bauernhof hat der Freistaat seit 2009 die Zuschüsse gestrichen.

Rinderspacher hält das für ein falsches Signal: „Der Bauernhof bietet unvergessliche Ferienstunden, und viele Landwirte brauchen im Strukturwandel den Tourismus als zusätzliches Standbein.“ 

Ministerin Müller wies die Kritik zurück und betonte: „Bayern ist das Land, das die Familienerholung am nachhaltigsten unterstützt.“ Sie verwies auf die Förderung der Modernisierung von Familienferienstätten und auf die Höhe der individuelle Zuschüsse - in diesem Jahr rund 600 000 Euro.

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