Sternfahrt lockte 40.000 Biker nach Kulmbach

Kulmbach/Nürnberg - Ideales Biker-Wetter hat mehr als 40.000 Besucher am Sonntag zur Motorrad-Sternfahrt nach Kulmbach gelockt. Mit dabei auch Innenminister Joachim Herrmann, der noch mehr gegen die vielen tödlichen Motorradunfälle auf Bayerns Straßen tun will. Am 1. Mai starten viele Biker wieder von Nürnberg aus zur traditionellen Ausfahrt.

Knatternde Motoren und blank polierte Maschinen: Tausende Biker haben am Wochenende im oberfränkischen Kulmbach die Motorrad-Saison eingeläutet. Mehr als 40.000 Teilnehmer und Schaulustige aus ganz Europa kamen bei traumhaftem Sommerwetter zur zwölften Motorrad-Sternfahrt, wie die Polizei berichtete. Mit dabei war auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU).

17 Bilder

Franken

30.4.2012, 08:22 Uhr

Auf stählernen Rössern zur Sternfahrt: 12. Biker-Treffen in Kulmbach

Herrmann sprach bei seinem Besuch am Sonntag von einem «Biker-Boom». «Die Zulassungen für Motorräder - mehr als 790.000 - haben im Freistaat im Jahr 2011 um rund fünf Prozent zugenommen. So viele hatten wir bisher noch nie», sagte er. Als passionierter Motorradfahrer fuhr Herrmann heuer schon zum wiederholten Mal an der Spitze des berühmten Korso durch die Kulmbacher Innenstadt - der Korso gilt als Höhepunkt der Sternfahrt. Mehr als zehntausend funkelnde Maschinen schlängelten sich dabei durch die Straßen. Zum Rahmenprogramm gehörten am Wochenende zahlreiche Livebands, eine Motocross-Show mit atemberaubenden Stunts sowie eine Verkehrssicherheits- und Verkaufsmesse.

Herrmann stellte anlässlich der Motorrad-Sternfahrt weitere Initiativen vor, um die Sicherheit von Motorradfahrer zu erhöhen. Schließlich waren im Jahr 2011 auf Bayerns Straßen 159 Motorradfahrer bei Unfällen ums Leben gekommen - laut Herrmann ist das eine Steigerung um ein Fünftel im Vergleich zum Vorjahr. Allein am Wochenende kamen zwei Biker bei der Anreise nach Kulmbach ums Leben, eine weitere Frau verunglückte bei einer Motorradtour mit Freunden.

Herrmann forderte deshalb unter anderem eine Selbstverpflichtung der Hersteller, alle Motorräder mit mehr als 125 Kubikzentimetern Hubraum zeitnah mit einem automatischen Blockiersystem (ABS) auszustatten. Wichtig seien außerdem bessere Aufklärung über die Gefahren des Hobbys durch Fahrlehrer, den ADAC oder andere Organisationen.

Auch beim Straßenbau kündigte Herrmann weitere Verbesserungen an. Zum Beispiel habe es sich bewährt, dass in den vergangenen Jahren 450 gefährliche Kurven einen sogenannten Unterfahrschutz an den Leitplanken erhalten hätten. «Das hat sich ausgezahlt. In den verbesserten Kurven ist letztes Jahr kein einziger Motorradfahrer ums Leben gekommen», berichtete Herrmann.

Ausfahrt zum 1. Mai von Nürnberg aus

Für die Motorrad-Fans steht nach dem Auftakt in Kulmbach schon das nächste Großereignis vor der Tür. In Nürnberg treffen sich alljährlich die Biker am Vormittag des 1. Mai in der Münchner Straße, um von dort zu verschiedenen Zielen - vornehmlich in Richtung Kloster Weltenburg - aufzubrechen.

Die Veranstaltung, die von niemandem offiziell organisiert wird, lockt seit Jahren mehrere tausend Fahrer mit ihren Maschinen an. Diese werden bereitwillig den unzähligen Schaulustige präsentiert. Sehen und Gesehen werden gehört einfach dazu.

Die Polizei warnt vor Verkehrsbeeinträchtigungen zwischen der Autobahnausfahrt Nürnberg-Zollhaus und der Münchner Straße in der Zeit von 8.30 Uhr bis 11 Uhr. Die Münchner Straße wird aller Voraussicht nach vorübergehend gesperrt werden.