Übernimmt Simba Dickie bald Märklin?

7.3.2013, 21:31 Uhr
Simba Dickie wollte sich angesichts der noch laufenden Verhandlungen mit Märklin nicht äußern.

© dpa Simba Dickie wollte sich angesichts der noch laufenden Verhandlungen mit Märklin nicht äußern.

Dem Angebot des Fürther Familienunternehmens, den bisherigen Märklin-Haustarifvertrag für fünf Jahre zu verlängern, hätten bereits zwei Drittel der Mitarbeiter zugestimmt. „Wir finden es mehr als generös, den Mitarbeitern in Göppingen den Arbeitsplatz für fünf Jahre zu garantieren“, sagte Treuhänder Michael Pluta. „Das ist schon außergewöhnlich.“ Simba Dickie wollte sich angesichts der noch laufenden Verhandlungen nicht äußern.

Ende Januar hatte Simba-Dickie-Chef Michael Sieber gesagt, dass er nicht vor Anfang März mit einer Entscheidung rechne. Er hatte betont, dass die Tarifverträge bei den Verhandlungen eine wichtige Rolle spielten. Der Punkt Mitarbeiterverträge scheint inzwischen geklärt. Zwar beinhalte der Haustarifvertrag Einbußen gegenüber dem Flächentarifvertrag der Branche, sagte Märklin-Betriebsratschef Georg Geiger.

„Die Mitarbeiter können aber damit leben, da die Arbeitsplatzgarantie bis 2019 gewährleistet ist.“ Die Stimmung bei den rund 470 Mitarbeitern am Standort Göppingen sei recht positiv. Eine hohe Zahl der Belegschaft sei mit dem Angebot von Simba Dickie einverstanden. Der Haustarifvertrag solle demnach eins zu eins in die Änderungsverträge übernommen, erklärte Geiger.

Kritik an dem Vertragsangebot gibt es von der IG Metall in Göppingen, wie die „Südwest Presse“ am Donnerstag berichtete. Die Gewerkschaft fordere eine Rückkehr zum Flächentarifvertrag. Märklin hatte 2009 Insolvenz angemeldet, aber die Kurve aus der Krise noch gekriegt.

Aus dieser Zeit stammt der Haustarif. Der Märklin-Haustarifvertrag sieht Einschnitte bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld, keine Tariferhöhungen, dafür aber eine Beteiligung am Erfolg des Unternehmens vor. „Für die Mitarbeiter gibt es keine Verschlechterung“, sagte der Märklin-Treuhandsprecher mit Blick auf die anvisierte „Traumhochzeit“ der Spielwarenbranche. Märklin erwarte eine Zustimmung von 90 Prozent der Mitarbeiter zu den Verträgen.

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