Umfrage: Bayerns Bürger befürworten Wolf-Comeback

30.4.2018, 06:00 Uhr
Ein Jungwolf läuft bei Eschede (Niedersachsen) in eine Fotofalle. Auch in Bayern sind wieder vermehrt Tiere unterwegs.

© Helge John/dpa Ein Jungwolf läuft bei Eschede (Niedersachsen) in eine Fotofalle. Auch in Bayern sind wieder vermehrt Tiere unterwegs.

Die Mehrheit der Bundesbürger (79 Prozent) findet es erfreulich, dass der Wolf wieder Teil der Natur ist. Das ergab eine repräsentative Forsa-Umfrage, die im Auftrag des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) zum heutigen Tag des Wolfs durchgeführt wurde. In Bayern ist die Zustimmung sogar noch höher: 82 Prozent der dort befragten Bürger spricht sich dafür aus, dass der Wolf erneut heimisch im Freistaat werden soll.

Die Tiere gehören demnach für viele Menschen ebenso zur Landschaft wie Füchse, Rehe oder Biber. Ein Teil sieht aber auch Risiken. "Auch wenn es von Teilen der Politik, der Bauern- und Jagdlobby immer wieder Stimmungsmache gegen den Wolf gibt, bleibt das Klima für den Wolf 18 Jahre nach seiner Rückkehr gut", sagte Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Der Umfrage zufolge geht fast jeder zweite Befragte (47 Prozent) davon aus, dass die Rückkehr des Wolfes Risiken birgt. Etwa jeder Dritte (30 Prozent) hätte in einem Gebiet mit Wolfsvorkommen Angst, in den Wald zu gehen und eine Mehrheit von 64 Prozent spricht sich dafür aus, einzelne Wölfe, die Probleme verursachen, notfalls auch zu töten.

Bewohner einzelner Bundesländer mit Wolfsvorkommen sehen manche Fragen kritischer als der Bundesdurchschnitt. So stimmen in Sachsen (79 Prozent) die bundesweit meisten Befragten einer Tötung im Notfall zu. Und in Niedersachsen (61 Prozent) rechnen die Menschen am ehesten mit Risiken durch Wölfe.

Die Umfrage zeigte kaum Unterschiede in den Einstellungen zu Wölfen zwischen Stadt- und Landbevölkerung, jedoch zwischen älteren und jüngeren Menschen: Befragte über 60 Jahren stehen den Tieren kritischer gegenüber als jüngere.

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