Uni in Nürnberg: Herrmann relativiert Siemens-Einfluss

20.10.2017, 06:55 Uhr
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat die Einflussnahme des Weltkonzerns Siemens bei der Entscheidung gegen die Aufteilung der Technischen Fakultät verteidigt.

© Harald Sippel Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat die Einflussnahme des Weltkonzerns Siemens bei der Entscheidung gegen die Aufteilung der Technischen Fakultät verteidigt.

"Den kritischen Unterton in den NN, dem Weltkonzern gelinge es, massiven Einfluss auf die bayerische Hochschulpolitik zu nehmen, halte ich in mehrfacher Hinsicht für verfehlt", schreibt Herrmann an unsere Redaktion. Mit dem Brief reagiert der CSU-Politiker auf die Berichterstattung über das erste Forum unserer Zeitung zur geplanten Uni-Neugründung in Nürnberg.

Das ursprüngliche Verlagerungskonzept für Teile der Technischen Fakultät (TechFak), so Herrmann, sei "weder von der Stadt Erlangen noch von Siemens abgelehnt und von der Staatsregierung ausdrücklich gebilligt" worden. Erst nachdem die Stadt Nürnberg nach dem Aus für das AEG-Gelände neue Flächen im Süden Nürnbergs ins Gespräch gebracht hatte, die noch weiter vom Erlanger Standort der TechFak entfernt liegen, sei die Kritik immer lauter geworden, merkt Herrmann an.

Die Kritik sei aus der TechFak selbst, der FAU und dem Erlanger Stadtrat gekommen. "Diese erheblichen Bedenken gegen eine räumliche Aufteilung der TechFak mit großer Distanz zweier Standorte wurden dann vom Vorstand der Siemens AG noch verstärkt."

Unterdessen lehnt der FDP-Kreisverband Erlangen die Gründung einer neuen Uni in Nürnberg ab. Zwar begrüße man ausdrücklich die Planungen des Freistaats, eine Milliarde Euro in Bildung und Forschung in Nordbayern zu investieren. "Allein, wir sehen nicht die Notwendigkeit, eine neue Uni zu gründen", sagt der liberale Vize-Vorsitzende Prof. Holger Schulze.

Ein zweites NN-Forum zur geplanten Uni-Neugründung in Nürnberg findet am Montag, 23. Oktober im Festsaal des Museums für Kommunikation Nürnberg, Lessingstraße 6, statt. Beginn ist um 19.30 Uhr.

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