Unwetter zerstörte zwei Millionen Kubikmeter Holz in Bayern

23.8.2017, 10:10 Uhr
Kaum ein Baum dieser Baumgruppe an der B8 hat den Sturm unbeschadet überstanden. Die Cadolzburg musste wegen Sturmschäden geschlossen bleiben, Dächer wurden abgedeckt, Bäume begruben Autos.

© Barbara Rök Kaum ein Baum dieser Baumgruppe an der B8 hat den Sturm unbeschadet überstanden. Die Cadolzburg musste wegen Sturmschäden geschlossen bleiben, Dächer wurden abgedeckt, Bäume begruben Autos.

Das schwere Unwetter am vergangenen Wochenende hat ersten Schätzungen zufolge mindestens zwei Millionen Kubikmeter Schadholz in Bayerns Wäldern verursacht. Mehr als 90 Prozent davon entfallen nach Angaben des Agrarministeriums in München auf die beiden niederbayerischen Landkreise Passau und Freyung-Grafenau. "Hier hat der Sturm Tausende Hektar Wald verwüstet und die Arbeit ganzer Waldbesitzer-Generationen zunichte gemacht", sagte Minister Helmut Brunner (CSU) in München. Weil damit für die Waldbesitzer enorme wirtschaftliche Einbußen und Aufwendungen verbunden sind, werde es staatliche Hilfsmaßnahmen geben. Nicht richtig beseitigte Waldschäden können zur Massenvermehrung von Insekten führen.

Für die Aufräumarbeiten mahnte Brunner zu Vorsicht: "Die umgestürzten Stämme stehen unter großer Spannung, die Gefahr herabfallender Äste ist wesentlich höher als sonst." Jeder unachtsame Einsatz mit Axt oder Motorsäge könne tödliche Folgen haben. Häufig sei der Einsatz von Holzerntemaschinen die sicherste Arbeitsweise. Auch für alle Waldbesucher gebe es noch keine Entwarnung: "Der Aufenthalt im Wald ist vielerorts lebensgefährlich." Spaziergänger sollten betroffene Waldgebiete möglichst meiden und Sperrungen unbedingt beachten.

Am vergangenen Freitagabend hatte ein schweres Unwetter mit Starkregen, Gewittern und zum Teil orkanartigen Sturmböen eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Zahlreiche Menschen wurden verletzt. Auch die Region Nürnberg hat es schwer getroffen, vor allem im Landkreis Fürth wütete das Unwetter besonders heftig. Die Aufräumarbeiten dauern immer noch an, ein Ende ist derzeit noch nicht in Sicht, immer weitere Schadensmeldungen erreichen Feuerwehr und Grünflächenamt.. Bei den Aufräumarbeiten waren im Landkreis Passau zwei Menschen gestorben. Nach der parlamentarischen Sommerpause wird sich auch das Kabinett mit den Folgen des schweren Unwetters befassen.

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