Vater schüttelte Baby bis zur Erblindung - Urteil erwartet

13.7.2018, 12:20 Uhr
Im Prozess um den Vater, der sein Baby bis zur Erblindung schüttelte, wird am Freitag das Urteil gesprochen.

© Karl-Josef Hildenbrand/dpa Im Prozess um den Vater, der sein Baby bis zur Erblindung schüttelte, wird am Freitag das Urteil gesprochen.

Der 37 Jahre alter Vater, dessen Baby seit einer Schüttelattacke schwerstbehindert ist, soll nach Ansicht der Staatsanwaltschaft für sieben Jahre in Haft. Der Staatsanwalt sagte am Freitag in dem Prozess vor dem Landgericht Memmingen, dass die schlimmen Folgen für das heute zwei Jahre alte Mädchen im Vordergrund der Strafe stehen müssten. "Der Angeklagte hat ein Leben zerstört."

Das Kind ist wegen des Schütteltraumas blind, an Armen und Beinen gelähmt, muss künstlich ernährt werden und hat nur eine begrenzte Lebenserwartung. Der Vater hatte zugegeben, die kleine Laura im Alter von sechs Monaten heftig geschüttelt zu haben, weil das Baby geschrien hatte.

Auch der Verteidiger betonte: "Der Fokus liegt auf den schrecklichen Folgen für die Laura." Er verlangte eine Gefängnisstrafe von fünf Jahren. In seinem letzten Wort sagte der Vater: "Was ich getan habe, ist nicht wieder gut zu machen." Dafür gebe es auch keine Entschuldigung. Immer wieder hatte der Vater in dem Prozess mit den Tränen gekämpft. Das Urteil wollte das Gericht noch am Freitagnachmittag verkünden.