Verkehrs-Prognose: Es wird eng auf Bayerns Straßen

11.1.2011, 06:58 Uhr
Das Leid eines jeden Autofahrers: Stau. Bis 2025 soll es auf Bayerns Straßen noch voller werden.

© dpa Das Leid eines jeden Autofahrers: Stau. Bis 2025 soll es auf Bayerns Straßen noch voller werden.

Das Verkehrsaufkommen in Bayern wird in den kommenden 15 Jahren dramatisch zunehmen. Das geht aus einer Prognose hervor, die Verkehrsminister Martin Zeil (FDP) in München im Kabinett vorstellte. Im Personenverkehr wird ein Anstieg um ein Fünftel erwartet. Wurden 2007 noch 240 Milliarden Personenkilometer gezählt, werden es der Prognose zufolge im Jahr 2025 mehr als 292 Milliarden sein, wie eine Sprecherin des Ministeriums sagte. „Wir stehen im Verkehrsbereich vor großen Herausforderungen“, warnte Zeil. Den größten Anstieg wird es dabei im motorisierten Bereich – also bei Bus, Bahn, Auto und Flugzeug – geben.

Die SPD forderte die Landesregierung zum Handeln auf. Immer mehr Menschen werden der Prognose zufolge auch immer öfter die Bahn nutzen. Bis 2025 soll allein dort das Verkehrsaufkommen um 50 Prozent steigen. Mit Abstand am stärksten wird jedoch der Luftverkehr wachsen: die Zahl der Fluggäste soll sich in Bayern fast verdoppeln. „Diese Prognose untermauert, dass es richtig ist, beim Flughafen München auf einen Ausbau der Infrastruktur zu setzen“, betonte Zeil. Mit mehr als 50 Prozent wird der Anstieg im Güterverkehr auf Straße, Schiene und auf dem Wasser noch größer ausfallen als im Personenverkehr. Von 146 Milliarden Tonnen-Kilometern im Jahr 2007 steigt er auf rund 224 Milliarden im Jahr 2025.

Allein auf Bayerns Straßen wird für 2025 ein Plus von über 55 Prozent erwartet. Minister Zeil sieht den Grund für die rasanten Veränderungen im Wachstum der bayerischen Wirtschaft. Das Verkehrsaufkommen steigt in Bayern deutlich stärker als im bundesweiten Schnitt. Der verkehrspolitische Sprecher der Landtags-SPD, Paul Wengert, forderte von der Staatsregierung konkrete Initiativen zum Ausbau der Infrastruktur. Statt „längst Bekanntes zu wiederholen (...) wäre es viel interessanter zu erfahren, wie sich die Staatsregierung diesen Ausbau konkret vorstellt“, sagte Wengert laut Mitteilung. Zudem müssten die „maroden“ bayerischen Staatsstraßen in Ordnung gebracht werden, bei denen ein Sanierungsstau von 720 Millionen Euro bestehe.

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