VGN wächst weiter Richtung Oberfranken

3.4.2013, 09:44 Uhr
VGN wächst weiter Richtung Oberfranken

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Der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) wird weiter wachsen. So tritt der oberfränkische Landkreis Lichtenfels zum Jahreswechsel dem Verbund bei. Man erhoffe sich dadurch Vorteile für Pendler, sagte Andreas Grosch vom Landratsamt. «Wir sehen auch Chancen im Bereich Tourismus», ergänzte er. Touristische Ziele im Landkreis wie die Therme Bad Staffelstein könnten unkomplizierter erreicht werden. Auch für den Landkreis Kronach steht eine Entscheidung über einen VGN-Beitritt bevor. Im Landkreis Kulmbach laufen die Diskussionen.

Schon jetzt ist der VGN nach Angaben von Sprecher Manfred Rupp der Verkehrsverbund mit der größten Fläche in Bayern. Mit einer Einzugsfläche von etwa 14 000 Quadratkilometern sei man auf rund 20 Prozent des Gebiets des Freistaats aktiv. Deutschlandweit ist der VGN flächenmäßig die Nummer zwei hinter dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg. Im VGN haben die Fahrgäste im vergangenen Jahr 223,64 Millionen Fahrten mit Bussen und Bahnen absolviert.

Auch Richtung Westen, Osten und Süden dehnt sich das Gebiet weiter aus. Derzeit laufen nach Rupps Worten die Berechnungen für den Landkreis Neustadt an der Waldnaab und der Stadt Weiden in der Oberpfalz, in Unterfranken gehören bereits Iphofen und Kitzingen zum VGN. Auch der restliche Landkreis Kitzingen sowie der Landkreis Haßberge hätten Interesse an einem Beitritt, sagte Rupp. Im Süden sei fest eingeplant, den Haltepunkt Kinding (Landkreis Eichstätt) zu integrieren, für den Bahnhof und den Stadtverkehr Donauwörth liefen die Berechnungen. Fahrgäste im VGN hätten gerade bei längeren Fahrten Vorteile durch günstigere Ticketpreise, erläuterte Rupp.

Dagegen kommen Kosten auf die öffentliche Hand zu: Der Beitritt des Landkreises Lichtenfels wird die Kommune voraussichtlich mehr als 400 000 Euro kosten und jährliche Folgekosten von 145 000 Euro nach sich ziehen, wie Sprecher Grosch sagte. Allerdings stünden diese Kosten noch nicht genau fest, sondern seien davon abhängig, ob noch weitere oberfränkische Landkreise beitreten. Stadt und Landkreis Coburg allerdings haben sich gegen einen VGN-Beitritt entschieden. Die Stadt hätte eigene Tarifvergünstigungen im Verbund nicht aufrechterhalten können. Deshalb will auch der Landkreis nicht beitreten. «Das hätte keinen Sinn gemacht», sagte ein Sprecher des Landratsamtes.
 

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