Wegen Schulz: Bürgermeister Vogel wettert gegen BR

11.3.2017, 17:10 Uhr
Wegen Schulz: Bürgermeister Vogel wettert gegen BR

© Distler, dpa / Montage: nordbayern.de

Der Besuch des neuen Hoffnungsträgers der Sozialdemokratie, genau vor einer Woche in Würzburg, hatte bereits holprig begonnen. Martin Schulz stand auf der Autobahn im Stau und traf erst mit Verspätung ein. Als der Sozi aus Würselen dann eingetrudelt war, schwor er seine Anhänger sofort mit kernigen Aussagen auf den Wahlkampof ein.

Auf Twitter tauchte wenig später ein Video vom Gastspiel in der Domstadt auf, das aus der BR-Sendung "Kontrovers" stammte. Zu sehen ist, dass Schulz ganz offensichtlich zu wenig Stimmung im Saal herrschte. "Wenn der Jubel nicht groß genug ist, dann hilft Schulz persönlich nach", spottet der Rundfunk-Kommentator. In der Tat fordert der Kandidat einige SPD-Anhänger unauffällig auf: "Fangt doch mal an zu rufen! Ihr könnt mal rufen! Martin rufen!" - was die Schar der Fans nach kurzem Zögern auch zögerlich tat: "Martin, Martin!"

Die bunte Palette der Kommentare auf Twitter reichte von "Mein Gott, was ein Kasper" über "Zum Fremdschämen" bis hin zu: "Wieso peinlich? So sieht er nun mal aus - der Hype um Martin Schulz" und stammte nicht unbedingt von eingefleischten SPD-Wählern.

So viel Häme, Hohn und Spott will Christian Vogel, in Nürnberg der Stellvertreter des Oberbürgermeisters und bajuwarischen Sozi-Hoffnungsträgers Ulrich Maly, nicht stehenlassen. Vogel wetterte nun auf Facebook massiv gegen den Bayerischen Rundfunk: "Schulz fordert zum Jubel auf - und was sagt uns das? Ich meine, nichts... Ich würde mir wünschen, dass ein Sender mit meinen Rundfunkbeiträgen sachlich und vernünftig informiert. So eine Story daraus zu machen, ist ein Armutszeugnis für den Journalismus vom BR - und das leider mal wieder!!!"

Da hätte der BR doch wohl auch vom politischen Aschermittwoch der SPD im niederbayerischen Vilshofen berichten können, sollen, müssen, grantelt Vogel. Dort war Martin Schulz von den Genossen lautstark bejubelt worden. Und er hatte unter Beweis gestellt, dass er im politischen Gefecht auch den Säbel zu gebrauchen versteht. Über die (Nicht-)Zusammenarbeit der Unionsparteien hatte der Kanzlerkandidat gepoltert: "Die sind nicht mehr ganz beisammen."

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