Weißenburger Spitalkirche wurde begast

1.10.2017, 14:10 Uhr
Weißenburger Spitalkirche wurde begast

© Robert Maurer

Nächste Woche ist das Kirchlein wieder nutzbar. Eigentlich läuft die Sperrung sogar nur noch bis heute. Um Planungssicherheit für den Fall von Komplikationen zu haben, hat die evangelische Kirchengemeinde aber für morgen keinen Gottesdienst angesetzt. Kommende Woche läuft alles wieder normal. Es handelt sich um eine sogenannte Teilbegasung, die nur eine Woche in Anspruch genommen hat. Kanzel, Orgel, Bänke und Empore wurden eingepackt und mit Sulfuryldifluorid behandelt, um die Schädlinge abzutöten. „Gefahr. Diese Einheit ist begast. Zutritt verboten“, warnten Schilder an den Türen, und rot-weißes Sperrband hielt die Neugierigen auf Abstand.

Das Gotteshaus gehört übrigens nicht der evangelischen Kirche, sondern der Hospitalstiftung Zum Heiligen Geist. Diese verwaltet die Stadt Weißenburg. Die Geschichte der Kirche geht auf das Jahr 1447 zurück, als das Spital in Weißenburg eingerichtet wurde. Die alte Stadtmauer und das alte Tor baute man kurzerhand in die Kirche mit ein, nachdem sich beides seit der Stadterweiterung im 14. Jahrhundert innerhalb der Altstadt befunden hatte. Aus dem ehemaligen Stadttor wurde so der Kirchturm. Die Fres-ken an der nördlichen Chornordwand entstanden kurz bevor Weißenburg im Jahr 1530 offiziell evangelisch wurde.

Weißenburger Spitalkirche wurde begast

© Robert Maurer

1729 wurde die Spitalkirche zusammen mit dem Spital von Gabriel de Gabrieli erneuert und barockisiert. Dabei wurde auch der Kirchturm aufgestockt. Durch Winterstürme in den 90er-Jahren gab es große Schäden an dem Bau. Die Hospitalstiftung leitete eine umfangreiche Sanierung in die Wege, die 1993 begann und sich mit Unterbrechungen bis 2003 hinzog.

 

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