200 neue Flüchtlinge

28.7.2015, 14:27 Uhr
200 neue Flüchtlinge

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Davon erfahren hat das Landratsamt erst am Freitagvormittag in einem Schreiben der Bezirksregierung. Aufgrund der rapide steigenden Zahl von Flüchtlingen in Bayern sei die Aufnahmeeinrichtung in Zirndorf erneut an der Belastungsgrenze. Daher greife nun die zweite Stufe des Notfallplans, und Weißenburg-Gunzenhausen soll in den kommenden Wochen 200 Asylbewerber aufnehmen.

Wägemann appellierte vor allem an die anwesenden Bürgermeister, sich nach einer geeigneten Unterkunft umzusehen. Man benötige eigentlich eine „zweite Mackenmühle“, ergänzte Sebastian Münch, der für die Unterbringung der Asylbewerber zuständig ist. Das bedeutet: im Idealfall eine Gewerbeimmobilie mit mindestens 1 500 Quadratmetern und einem ebenso großen Außenbereich. Auch eine bereits vorhandene Infrastruktur wäre wünschenswert, denn Mackenmühle sei diesbezüglich ja eher eine „Notlösung“ gewesen.

Turnhallen als „letztes Mittel“

Als Alternative könne man sich auch nach einem Grundstück umschauen und dort Wohncontainer aufstellen. Eine Unterbringung in Turnhallen will das Landratsamt aber trotz der anstehenden Ferien wenn möglich vermeiden; das sei „das letzte Mittel“. Man spreche hier nämlich von einem Zeitraum „von einem Jahr plus“. Man bemühe sich, die bisherige Aufnahmeverteilung der Asylbewerber im Landkreis zu berücksichtigen, erklärte Münch. Am Ende hänge es aber von den zur Auswahl stehenden Objekten ab, wo die 200 Menschen unterkommen sollen.

„Wir sind schwer am Rödeln“, gab der Landrat in Hinblick auf die Organisation der neuen Aufgabe zu. „Das wird eine massive Herausforderung.“ Daneben sollen weitere unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in den Landkreis kommen, bis zum Jahres­ende an die 75. Gerhard Wägemann signalisierte jedoch, diesbezüglich bereits mit einer Gemeinde im Gespräch zu sein.

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