An der Mittelschule: Lernwerkstatt braucht Ideen

8.7.2018, 13:11 Uhr
An der Mittelschule: Lernwerkstatt braucht Ideen

© Robert Renner

Wer etwas beitragen kann, kann es während der Schulzeit abgeben – auch schon am Montag, wenn die Mini-Wug startet. Bei dieser handelt es sich um ein einwöchiges Projekt zur Berufsorientierung und Veranschaulichung der Lebenswirklichkeit für Fünft- bis Achtklässler, und dabei soll die Lernwerkstatt mit ihrem ers

en Thema „Hier bin ich daheim – unser Landkreis Altmühlfranken“ starten.
Mit kräftiger finanzieller Unterstützung der Gutmann Stiftung wurde diese eingerichtet und die Schüler sollen dort künftig anders lernen. Die Mittelschule ist bis 2020 Bildungspartnerschule, berichtet Rektor Markus Scharrer. Dabei soll „Lernen neu definiert werden“. Das Projekt wird wissenschaftlich von der Universität Eichstätt begleitet. Die Weißenburger Schule ist dabei mit vielen anderen Schulen vernetzt.

Die Schüler sollen in der Lernwerkstatt „forschen, debattieren, präsentieren und wissenschaftlich arbeiten“, schildert Scharrer. Sie sollen sich so ein Thema frei erarbeiten. Am Ende stellen sie dann ihre Ergebnisse der Schule und der Öffentlichkeit vor. Die Art und Weise des Arbeitens und Denkens dürfe dann „gerne aus der Lernwerkstatt in den Unterricht kommen“.

Freilich hat Lehrerin Brigitte Brunner, die die Lernwerkstatt zur Mini-Wug betreut, ein paar Ideen und Vorschläge, wie die Schüler das Thema Altmühlfranken angehen können. Doch schöner fänden sie und Scharrer es, wenn die Schüler über das Projekt mit der Bevölkerung in Kontakt kommen würden. Wer also Ideen oder Anschauungsmaterial für die Lernwerkstatt zum Thema Altmühlfranken hat, darf gerne in der kommenden Woche einfach in der Mittelschule vorbeischauen.

Gebraucht werden Hinweise auf Menschen, die etwas zu erzählen ha­ben, beispielsweise über ihren Beruf oder ihr Hobby, Informationsmaterial und Anschauungsmaterial – Außergewöhnliches, Regionales oder Betagtes. Das kann beispielsweise ein altes Werkzeug oder eine Ortschronik oder auch ein Bierkrug sein. Mögliche Themenbereiche sind Natur und Umweltschutz, Geschichte und Brauchtum, Sprache und Dialekt, Geografie und Geologie, Wirtschaft, Handwerk, Handel, Technik, Bildung, Kultur, Religion, Vereine, Medizin und Politik. Und diese Aufzählung kann beliebig fortgesetzt werden.

Anhand all dieser Sachen lassen sich viele Details zu Altmühlfranken zusammentragen und erforschen. Letztlich ergibt sich ein vielschichtiges, von den Schülern erforschtes Bild ihrer eigenen Heimatregion.
Im Zuge der Mini-Wug soll dann aus den Gegenständen sowie mit Fotos und Filmen eine Ausstellung entstehen, die zum einen das Thema Altmühlfranken in vielfältiger Weise beleuchtet und zum anderen Schülern und Lehrern Appetit auf die Arbeit in der Lernwerkstatt im kommenden Schuljahr machen soll.

Diese startet regulär mit dem neuen Schuljahr im September. Klassen ge­hen dann über einen bestimmten Zeitraum pro Tag zwei bis drei Stunden in die Lernwerkstatt. Dabei werden Lernwege beschritten, die individuelle Fähigkeiten der Schüler und Lehrer nutzen und stärken. Lernen soll sich dabei ganz bewusst nicht auf das blo­ße Vermitteln von Wissen beschränken, sondern die Neugier wecken, selbstständig und in der individuell passenden Geschwindigkeit ein Thema zu erarbeiten.

Daher werden nicht nur Ideen und Beiträge zum Thema „Hier bin ich daheim – unser Landkreis Altmühlfranken“ in der Mittelschule gerne angenommen. Brigitte Brunner, Markus Scharrer und das gesamte Lernwerkstattteam freuen sich über jede Anregung, mit der die Lernwerkstatt inte­ressant und abwechslungsreich gestaltet werden kann. „Je abgefahrener, umso besser“, meint Brunner.

So könnten Schüler der Frage nachgehen, was passiert im menschlichen Körper, wenn eine Beule entsteht. Oder sie könnten automatisierte Prozessen in einem Industriebetrieb beobachten, sie nachvollziehen und im Robotikunterricht nachbauen. Genauso ist aber denkbar, sich mit alten Trachten zu beschäftigen und solche schließlich im Fach Werken und tex­tiles Gestalten zu schneidern.

Die Mittelschule ist gespannt, was an Ideen aus der Bevölkerung kommt und mit welchen Materialien sich die Lernwerkstatt füllt.

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