Anonymer Anrufer warnte vor Sprengstoff

25.6.2017, 17:22 Uhr
Anonymer Anrufer warnte vor Sprengstoff

© Renner

Eigentlich wollen die meisten Abi­turienten an diesem Tag nur eines:  ihren Schulabschluss kräftig feiern – unter anderem mit ein paar Scherzen und lustigen Spielen auf Kosten mancher Lehrer beim Abischerz am Freitagmorgen. Die Veranstaltung hat am Weißenburger Gymnasium Tradition. Doch in den vergangenen Jahren mehrten sich die Probleme im Zusammenhang damit.

Die Polizei und die Schulleitung nahmen den anonymen Anruf natürlich ernst. Am Donnerstagnachmittag wurde ein Spengstoffspürhund eingesetzt, mit dem das Schulhaus abgesucht wurde. Alle Klassenzimmer wurden überprüft. Die Schließfächer der Schüler wurden geöffnet. Sprengstoff oder anderes Material, das zu einem Anschlag dienlich gewesen wäre, wurde dabei nicht gefunden, berichtete die Schulleitung.

Anonymer Anrufer warnte vor Sprengstoff

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Zwischenzeitlich gelang es auch den anonymen Anrufer zu ermitteln. „Wäre dies nicht gelungen, hätten wir den Abischerz abgesagt, machte Schulleiter Dieter Theisinger deutlich. Es war am Donnerstagabend aber aus Sicht der Schulleitung davon auszugehen, „dass die Drohung höchstwahrscheinlich keine Gefahr darstellt“. Dies schrieben Theisinger und sein Stellvertreter Wolfgang Vorliczky auch in einem Rundmail an alle Lehrer.

Sie erläuterten darin außerdem die zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen, die trotzdem vorsorglich ergriffen wurden. Die Security, die die Abifeierlichkeiten seit ein paar Jahren ab­sichern muss, begann ihren Dienst am Freitag früher. Und auch die Polizei zeigte sowohl zum Schulbeginn, als auch bei der Abiturfeier mit mehreren Einsatzkräften Präsenz.

An der einzigen Eingangstür, die an diesem Tag am Gymnasium geöffnet war, wurden Einlasskontrollen durchgeführt. An den übrigen Zugängen waren Lehrer postiert, um ein unkontrolliertes Öffnen von Innen zu verhindern.

Die Nachricht von dem Vorfall machte unter Schülern und Eltern am Donnerstagabend natürlich schnell die Runde, die Gerüchteküche kochte. Der weit überwiegende Teil der Eltern schickte seine Kinder – wenn auch mitunter mit einem mulmigen Gefühl – am gestrigen Freitag trotzdem zur Schule. Und so war die Stimmung beim Abischerz im Lichthof des Gymnasiums trotz allem Ärgers gut.

Die Abiturienten feierten lautstark und holten zu heiteren bis harmlosen Spielen Lehrer auf die Bühne. Zur Belustigung der Schülerschaft musste beispielsweise Philipp Enz nach Bratwürsten schnappen, die natürlich kurz vor dem Zubeißen weggezogen wurden. Beim Maßkrugstemmen durfte sich Oberstufenkoordinator Martin Wolf mit Mathelehrer Sebastian Näpfel messen. Zu einem Quizduell mit einem Abiturienten musste Oberstufenkoordinator Uwe Höfler antreten. Und Schulleiter Theisinger hatte ein Bierfass anzuzapfen, was ihm respektabel gelang.

Bleibt letztlich die Frage, ob es den Abischerz am Weißenburger Gymnasium weiter geben wird. Darüber wurde gestern vor dem Hintergrund, dass es schon mehrfach ärgerliche Vorkommnisse gab, diskutiert. Einmal war eine amerikanische Flagge angezündet worden, ein anderes Mal wurden Schweineinnereien versteckt, die entsprechenden Geruch verbreiteten. Es zogen schon grölende Horden ehemaliger Schüler durch das Schulhaus und störten nach dem Abischerz den Unterricht. Und immer wieder gab es Saufgelage.

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