Auszeichnung für Michael Haag

5.5.2015, 11:37 Uhr
Auszeichnung für Michael Haag

© Renner

Das Gotteshaus hatte sich gut gefüllt am Sonntag Kantate. "Kantate heißt singt“, erläuterte eingangs Dekanin Ingrid Gottwald-Weber. Doch nicht nur die Gemeinde singe zu diesem Anlass, sondern es werde tatsächlich eine Kantate aufgeführt – und zwar "Alles, was ihr tut“ von Dietrich Buxtehude. Selbstredend sang die Kantorei St. Andreas diese unter der Leitung von Michael Haag. Begleitet wurde sie von Mitgliedern des Weißenburger Kammerorchesters. Als Solist trat Jan Cumme (Bass) auf.

Im Mittelpunkt des Gottesdienstes standen Michael Haag und sein kirchenmusikalisches Wirken. Seit 1998 ist er als Kantor in Weißenburg tätig oder auch als "Musikus, der es schafft, Töne, himmlische, hier auf der Erde erklingen zu lassen“, wie Gottwald-Weber sagte. Die Kirchengemeinde freue sich, dass sein En­gagement nun auch an höherer Stelle "gesehen und gewürdigt wird“. Nicht nur in Weißenburg, sondern im gesamten Dekanat zeige er enormen Einsatz  für die Kirchenmusik.

Das würdigte auch Kirchenrat Ritter. Haag engagiere sich besonders in der Ausbildung von Nachwuchsmu­sikern. Er investiere viel, "um junge Musiker für die Kirchenmusik zu gewinnen“, schilderte Ritter. Gerade von den neben- und ehrenamtlichen Kräften werde der frischgebackene KMD "als motivierend und unterstützend“ wahrgenommen. Aber auch die hauptamtlichen Mitarbeiter im Dekanat schätzten ihn als Ratgeber und Kollege.

Ritter verwies auf die Vielfalt des Haagschen Engagements und nannte hier den Kinderchor genauso wie die Kantorei, die Weißenburger Vocalisten und die Posaunenbläser. "Es ist die Breite Ihres Schaffens, die auffällt“, sagte der Kirchenrat zu Haag und vergas nicht, dessen außerkirchliches Wirken, beispielsweise als Leiter des Weißenburger Kammerorchesters zu erwähnen. Bei allem achte Haag aber „stets auf Qualität“.

Mit der Auszeichnung Kirchenmusikdirektor wird Ritter zufolge all dies gewürdigt. Der Titel ist durchaus et­was Besonderes. "Jedes Jahr werden nur einige wenige Kirchenmusiker da­mit bedacht“, berichtete er. In diesem Jahr sind es "ganze vier im Raum von Hof bis Bad Aibling“. Allerdings ist KMD nur ein ehrender Titel und nicht mit einer finanziellen Verbesserung verbunden. Trotzdem stellt er "die einzige mögliche Beförderung für Kirchenmusiker“ dar.

Im Namen von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm überreichte Kirchenrat Ritter die Ernennungsurkunde. Haag freute sich sichtlich und dankte allen "Sängern, Bläsern, Streichern und Tastenspielern“, die beim Kantaten-Gottesdienst mitwirkten,  sowie allen, die ihm ihre "Zeit, Stimmen und Fähigkeiten“ anvertrauen. Er schloss in seinen Dank seine Familie, die ihn unterstützt und auch musikalisch begleitet, sowie die Verantwortlichen im Dekanat und in der Kirchengemeinde ein, die Geld und ordentliche Rahmenbedingungen für seine Arbeit zur Verfügung stellen.

"Ich will gerne so weitermachen“, versprach Michael Haag. Der neue Titel gebe ihm zusätzlichen Schwung für seine Arbeit. Er hofft, weitere Menschen, die sich bisher nicht zum Musizieren durchgerungen ha­ben, für die Kirchenmusik begeistern und gewinnen zu können. Sie sollten sich von den drei Buchstaben KMD nicht abschre­cken lassen.
 

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