Auszeichnung fürs Weißenburger Gymnasium

20.7.2017, 12:00 Uhr
Auszeichnung fürs Weißenburger Gymnasium

© Robert Renner

Das Weißenburger Gymnasium ist die 379. Fairtrade-School in Deutschland und in Bayern die Nummer 120, heißt es im Begleitschreiben zu der Urkunde, die Schulleiter Dieter Theisinger im Auftrag von Fairtrade Deutschland an die 14 Schüler des P-Seminars übergab.

Im August 2012 startete die Kampagne Fairtrade-Schools, um Schulen die Möglichkeit zu bieten, ihr Engagement für fairen Handel nach außen zu tragen und damit zu zeigen, dass sie sich für bessere Lebensbedingungen von Erzeugern in Entwicklungsländern einsetzen. „Genau diese Produzentinnen und Produzenten decken unseren Tisch und ziehen uns an“, verdeutlicht Fairtrade Deutschland.

Umso wichtiger ist es, sich Gedanken zu machen, unter welchen Bedingungen die Produkte geerntet oder hergestellt werden, wie viel Bauern im globalen Süden verdienen, ob ihre Familien davon leben können und ob es deren Kindern möglich ist, Schulen zu besuchen.
Genau hier setzt fairer Handel an. Fairtrade garantiert den Erzeugern ordentliche Preise, verbietet Kinderarbeit, schützt die Bauern und achtet darauf, dass mit Ressourcen verantwortungsbewusst umgegangen wird, erläuterten die Schüler des P-Seminars bei der Vorstellung des Projekts am Schulfest.

Der Titel Fairtrade-School kam al­lerdings nicht von ungefähr. Etliches an Vorarbeit war dafür zu leisten, und so fuhr das P-Seminar erst einmal zu Planungstagen nach Kloster Banz. Hernach wurde in den Fächern evangelische Religionslehre und Geografie das Thema fairer Handel ausführlich behandelt. Beim Elternabend boten die Schüler einen Imbiss mit Waren aus fairem Handel an. Und natürlich wurden auch beim Schulfest wieder eifrig faire Produkte verkauft. Außerdem gibt es im Pausenverkauf bereits seit 2014 ein großes Angebot an fair gehandelten Snacks und Getränken und seit etlichen Jahren fair gehandelten Kaffee im Lehrerzimmer.

Fairomat als Aushängeschild

Ein besonders wichtiger Schritt auf dem Weg zum Titel Fairtrade-School war die Gründung eines Fairtrade-School-Teams, das das Projekt über das P-Seminar hinaus fortführt. Es besteht mittlerweile aus 49 Mitgliedern. Diese Zahl zeigt nach Meinung des P-Seminars, „wie engagiert unsere Schüler sind“, denn in aller Regel bestehen die Teams an anderen Schulen aus 20 bis 25 Schülern. Den Vorsitz hat Annette Büttel, ihr Stellvertreter ist mit Tim Hüttinger ein Schüler. Dem Team gehören unter anderem ein Elternbeiratsmitglied, stellvertretender Schulleiter Wolfgang Vorliczky und weitere Lehrer an.

Die Schüler des P-Seminars unterrichteten außerdem in fünften, sechs­ten, siebten und achten Klassen zum Thema fairer Handel, und es gelang ihnen – quasi als Aushängeschild ihrer Arbeit –, einen Fairomaten in der Schule aufzustellen. An diesem Automaten gibt es fair gehandelte Pausen­snacks.

Das Besondere an dem Gerät: „Es ist ein Unikat“, erläuterte Büttel jetzt beim Schulfest. Es wurde aus Teilen ausrangierter Automaten zusammengebaut und funktioniert rein mechanisch. Der Fairomat braucht daher keinen Strom. Seit rund zwei Wochen ist er mittlerweile in Betrieb. Der Lehrerin zufolge wird er „sehr viel genutzt“.

Allerdings war der Fairomat auch nicht ganz billig, weshalb sich die Teilnehmer des P-Seminars sehr über finanzielle Hilfen der Raiffeisenbank (vertreten durch Marktbereichsleiter Jürgen Kraft), der Sparkasse Mittelfranken-Süd (vertreten durch Filialdirektor Peter Schiebsdat) und der Kinderstiftung der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte (vertreten durch Regionalleiter Thomas Wallmüller) freuten.

Ihnen dankten die Schüler ebenso wie Oberbürgermeister Jürgen Schröppel, der Schulleitung, den Hausmeistern, dem Sekretariat und dem Elternbeirat für die Unterstützung des Projekts. Nicht zu vergessen die Firma Pöschel, die die Mensa und den Pausenverkauf betreibt und dort auch fair gehandelte Produkte anbietet.

Besonders gefreut hat die Teilnehmer des P-Seminars außerdem, dass die Zertifizierung so schnell und reibungslos über die Bühne ging. Nachdem sie alle geforderten Unterlagen am 1. Juni eingereicht hatten, wurde ihr Antrag bereits am 8. Juni angenommen. Nun gilt es die Begeisterung weiterzutragen, denn in zwei Jahren wird Fairtrade Deutschland das Projekt erneut überprüfen.

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