Bebauungsplan für Neulinger-Gelände gebilligt

24.1.2019, 06:00 Uhr
Bebauungsplan für Neulinger-Gelände gebilligt

© Robert Renner

Auch von Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange sollen erneut Stellungnahmen eingeholt werden. Auf die Frage von CSU-Fraktionsvorsitzendem Klaus Drotziger nach dem weiteren Zeitplan für die Neubebauung des städtebaulichen Filetstücks in unmittelbarer Nähe zur Altstadt, sagte Oberbürgermeister Jürgen Schröppel (SPD), dass die Verwaltung „immer alle Wünsche des Bauherrn bedient“ habe. Sie könne aber nicht weiter tätig werden, wenn wichtige Unterlagen fehlten, und das sei der Fall.

Dies bestätigte Bauverwaltungsleiter Thomas Meyer. Er hofft dass diese zeitnah vorgelegt werden, damit im April oder Mai auf dem Gelände etwas vorwärts gehen kann. Derzeit werden Bohrungen für eine Stützwand auf der Nordseite des Geländes gemacht, damit dort die noch ausstehenden archäologischen Grabungen erledigt werden können.

Die bisherigen Befunde der Archäologen „sorgen in der Fachwelt nicht gerade für eine Sensation“, merkte OB Schröppel auf Nachfrage an, belegten aber eine Art mittelalterliches Gewerbegebiet vor der Stadtmauer. Meyer ergänzte, dass bisher keine weiteren Merowinger-Gräber gefunden wurden. Auf dem nahe gelegenen Gelände der früheren Gärtnerei Löw, wurden solche bei der Neubebauung vor ein paar Jahren entdeckt. Möglicherweise findet sich deren Fortsetzung im letzten noch nicht archäologisch untersuchten Bereich des Neulinger-Areals. So bald die Stützwand gesetzt ist, soll mit den Grabungen begonnen werden.

Landesplanerisch in Ordnung

Das Plangebiet umfasst eine Fläche von circa 6700 Quadratmetern. Darauf sollen sechs Gebäude mit 55 Wohnungen, Gewerbeanteilen und Gastronomie samt Tiefgarage entstehen. Bei der bisherigen Öffentlichkeitsbeteiligung sind kein Stellungnahmen seitens der Bevölkerung eingegangen, von Behörden und den übrigen Trägern öffentlicher Belange hingegen schon. So schrieb die Regierung von Mittelfranken als Höhere Landesplanungsbehörde: „Einwendungen sowohl aus landesplanerischer als auch städtebaulicher Sicht werden nicht erhoben.“

Auch der Bund Naturschutz (BN) erachtet „wegen der angespannten Wohnungssituation“ die Bebauung auf dem ehemaligen Autohausgelände als „sinnvoll, zumal die Innenentwicklung stets vor der Außenentwicklung gehen sollte“. Nach den Vorstellungen des BN sollte dabei aber „noch genügend Raum für ,Grün‘ bleiben, was bei der komprimierten Bebauung allerdings nur zum Teil“ gelinge.

Der BN bemängelt das fehlen eines Grünplans und fordert Nachpflanzungen für alte Bäume, die für das Bauvorhaben gefällt werden müssen. Der Bauherr hat aber bereits Landschaftsarchitekten beauftragt, die „die Außenanlagen- und Grünplanung in Abstimmung mit dem Stadtbauamt fortgeschrieben“ haben, heißt es in den Sitzungsunterlagen.

Seit der ersten öffentlichen Auslegung der Unterlagen seien in den Plänen die Grünanlagen, wo möglich, erweitert worden. „Damit soll ein großzügiges ,Durchfließen‘ der Grünstrukturen durch die baulichen Anlagen gewährleistet werden, immer vor dem Hintergrund, den Stichvillenpark im Südwesten nach Nordosten an die Eichstätter Straße heranzuführen“, steht ferner in den Papieren zur Bauausschusssitzung.

Nachfragen gab es in der Sitzung noch zur Verkehrsanbindung des Areals, die aber mit einem Gutachten geprüft und für gut befunden wurde, sowie zur Namensgebung für den Bebauungsplan. Er habe sich sofort am Titel „An den Seewiesen“ gestört, sagte Heinz Gruber (Freie Wähler). Damit könne kein Weißenburger etwas anfangen. OB Schröppel wies darauf hin, dass es sich dabei um den historischen Flurnamen handle. Er gebe aber zu, dass er sich „damit auch noch etwas schwer“ tue, sagte der OB.

 

Keine Kommentare