Benefizkonzert mit internationalem Opernstar in Weißenburg

15.4.2015, 13:00 Uhr
Benefizkonzert mit internationalem Opernstar in Weißenburg

© Michael Lewin

Ohne Anna Gablers familiären Bezug zur Region wäre es vermutlich nicht zu der Kooperation gekommen, die für den neuen Steinway-Flügel ordentlich Geld in die Kasse der Volkshochschule spülen soll. Die Sopranis­tin ist mit dem gebürtigen Treuchtlinger Christoph Burdack verheiratet, der in Weißenburg zur Schule ging. Ein glücklicher Umstand für die Volkshochschule, denn Anna Gabler verzichtet an diesem Abend ganz auf ihre Gage. Die gespendeten Einnahmen sollen ausschließlich dem edlen Instrument zugute kommen, das seit kurzem die Karmeliterkirche musikalisch bereichert.

Die gebürtige Münchnerin Anna Gabler studierte an der dortigen Hochschule für Musik und Theater. Noch während ihres Studiums wurde sie Mitglied des Jungen Ensembles der Bayerischen Staatsoper. Es folgten Festengagements an die Deutsche Oper am Rhein und an das Staatstheater Nürnberg. Daneben nahm sie wiederholt Einladungen an die Bayerische Staatsoper an. Ihr Debüt an der Semperoper in Dresden gab sie als Gretel in „Hänsel und Gretel“ in einer Neuinszenierung von Katharina Thalbach. Wiederaufnahmen von „Die lus­tige Witwe“ und „Der Freischütz“ folgten.

In Bayreuth sang sie ab 2007 unter Christian Thielemann Ortlinde in „Die Walküre“ und wurde 2009 mit der Rolle der Senta in der ersten Kinderopernproduktion des „Fliegenden Holländers“ betraut. Weitere Gastspiele führten sie ans Théatre de la Monnaie in Brüssel, das Théatre du Chatelet in Paris, die Hamburgische Staatsoper oder an das New National Theatre in Tokio, wo sie im Frühling 2014 ihr Rollendebüt als Arabella gab.

Für ihre herausragende interpretatorische Leistung als Gutrune in der Neuinszenierung der Götterdämmerung an der Bayerischen Staatsoper in München erhielt sie den „Festspielpreis der Bayerischen Opernfestspiele 2012“. Im Sommer 2013 sang sie erstmals bei den Salzburger Festspielen die Eva in „Die Meistersinger von Nürnberg“ unter Daniele Gatti. Im Herbst 2014 gab sie ihr Debüt an der Oper in Helsinki mit Orchesterliedern von Richard Strauss.

Ein Meister an den Tasten

Am neuen Steinway-Flügel im Weißenburger Kulturzentrum begleitet wird Anna Gabler von Paul Rivinius, Jahrgang 1970, der das Klavierspiel bei Gustaf Grosch in München, später dann bei Alexander Sellier, Walter Blankenheim und Nerine Barrett an der Musikhochschule in Saarbrücken erlernte. Nach dem Abitur setzte er seine Klavierausbildung bei Raymund Havenith fort. 1994 wurde er in die Meisterklasse von Gerhard Oppitz an der Musikhochschule München aufgenommen, die er 1998 mit Auszeichnung abschloss. Paul Rivinius war langjähriges Mitglied im Bundesjugendorchester und im Gustav Mahler Jugendorchester.

Als Kammermusiker profilierte er sich mit dem 1986 gegründeten Clemente Trio, das nach mehreren Auszeichnungen 1998 den renommierten ARD-Musikwettbewerb in München gewann und anschließend als „Rising Star“-Ensemble in den zehn wichtigsten Konzertsälen der Welt gastierte. Zusammen mit Musikern des Deutschen Symphonie Orchesters Berlin bildet er das Akanthus Ensemble, seit 2004 gehört er dem Mozart Piano Quartett an. Paul Rivinius lehrte viele Jahre als Professor für Kammermusik an der Musikhochschule „Hanns Eisler“ in Berlin und lebt heute in München.
 

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