Brand in Bergen: Menschen haben Angst vor Feuerteufel

21.1.2014, 11:39 Uhr
Brand in Bergen: Menschen haben Angst vor Feuerteufel

© Rainer Heubeck

Diesmal zündete der Begener „Feuerteufel“, wie der Brandstifter inzwischen bezeichnet wird, ein landwirtschaftliches Anwesen in der Dorfmitte an. „Das hat jetzt eine andere Dimension. Jetzt sind Tiere und Menschen in Gefahr“, sagte Bergen Bürgermeister Werner Röttenbacher mit sorgenvollen Blick auf die brennende Stallscheune. Bei den beiden anderen Brandanschlägen an Weihnachten und an Silvester hatte sich der Täter Scheunen von Landwirten herausgepickt, die abseits von der Ortsbebauung standen, sodass zwar hoher Sachschaden entstand, die Feuer aber weder Mensch noch Tier gefährdeten.

Nicht zuletzt deswegen ermittelt die Polizei mit Hochdruck. Die Brandermittler der Ansbacher Kriminalpolizei nahmen noch in der Nacht die Suche nach etwaigen Spuren des Täters auf. Wie Robert Schmitt von der Pressestelle der Polizei Mittelfranken sagte, wird auch der Brand einer Scheune nahe Thalmannsfeld im November vergangenen Jahres einbezogen. Dort war zunächst von einer technichen Ursache für das schadensträchtige Feuer ausgegangen worden. „Auch in diesem Fall ermitteln wir in diese Richtung“.

Dachstuhl brannte lichterloh

Familienmitglieder der Hofbesitzer waren kurz vor dem Brand noch im Freien gewesen, hatten dabei weder Rauch noch Feuer an dem Gebäude bemerkt. Zehn Minuten später entdeckten die Hofbesitzer, dass der Dachstuhl der Scheune lichterloh brannte.

Die Bergener Wehrmänner um Kommandant Volker Reichart begannen sofort nach dem Eintreffen an der Stallscheune mit den Löscharbeiten und versuchten, möglichste viele der rund 30 in den Ställen stehenden Rinder ins Freie zu bringen und vor den Flammen zu retten. Doch wegen des starken Qualms, der Hitze und der Gefahr herabstürztener Scheunenteile mussten sie sich zurückziehen.

Angesichts des Großbrandes wurden auch die umliegenden Feurwehren aus Thalmannsfeld, Nennslingen, Geyern, Pfraunfeld, Raitenbuch und Burgsalach alarmiert. Zusätzliche Unterstützung wurde in Weißenburg und Pleinfeld angefordert. Beide Wehren haben die zur Bekämpfung von Großbränden nötige Drehleiter. Jene aus Weißenburg kam zum Einsatz, die Pleinfelder Wehrmänner konnten kurz nach der Alarmierung wieder umkehren, da das Feuer weitgehend unter Kontrolle war.

Die Stallscheune des landwirtschaftlichen Hofes wurde von dem Brand jedoch fast vollständig vernichtet. Ebenso die auf dem Dach installierte Photovoltaikanlge. Immer wieder loderten in dem Dachstuhl die Flammen auf, fast fünf Stunden lang waren die Feuerwehren mit den Löscharbeiten beschäftigt.

Rinder gerettet

Dabei wurde auch die Wärmebildkamera der Feuerwehr Weißenburg eingesetzt - und offenbarte ein kleines Wunder: Die noch im Stall stehenden Rinder lebten. Deshalb wurde mit dem Lüfter der Weißenburger Wehr ein Wassernebel erzeugt und in den Stall geblasen. Das senkte die Temperaturen und brachte den Tieren die dringend benötigte Frischluft. Nach und nach konnten die Rinder dann gerettet werden.

Die Löscharbeiten wurden auch von der Kreisfeuerwehrführung um Werner Kastner, Norbert Becker und Volker Satzinger sowie Weißenburgs Stadtbrandinspektor Klaus Knaupp unterstützt und koordiniert.

Die Schnelleinsatzgruppe des BRK Weißenburg sowie der BRK-Rettungsdienst waren ebenfalls mit insgesamt sechs Fahrzeugen vor Ort. Die 15 ehrenamtlichen Helfer übernahmen mit dem Rettungsdienst die sanitätsdienstliche Absicherung der Feuerwehrmänner und versorgten sie in der nasskalten Januarnacht mit heißen Getränken. Dazu wurde im ehemaligen Schulhaus eine Verpflegungsstelle eingerichtet. Auch seitens der Bevölkerung wurden Tee und Kaffee an die Einsatzkräfte verteilt. An der Scheune entstand ein Schaden in Höhe von 350.000 Euro.

Keine Kommentare