Bürgerentscheid in Langenaltheim steht an

19.1.2018, 08:05 Uhr
Bürgerentscheid in Langenaltheim steht an

© Bürgerinitiative (Fotomontage)

Im Falle der Realisierung wäre der Solarpark der größte im ganzen Landkreis. Geplant ist das Projekt auf einem Areal südlich von Langenaltheim in Richtung Wittesheim in der sogenannten „Unteren Lohr“. Das ist auch der Hauptkritikpunkt der Projektgegner. Sie fürchten eine Verschandelung der Landschaft, die dort aus Feldern, Wiesen, Hecken und ein paar Wegen besteht. Außerdem liegen das historische Krauthaus und das Naturdenkmal „Alte Eiche“ in der Nähe.

Die Befürworter sehen hingegen eine Möglichkeit der sauberen Stromproduktion und argumentieren damit, dass die Flächen ökologisch sogar hochwertiger wären als eine Bepflanzung mit Mais. Außerdem werben die Planer mit einer Rendite von vier Prozent für die Investoren (ab 1000 Euro) und Gewerbesteuereinnahmen für die Gemeinde.

In der Weihnachtszeit hatten sich Gegner und Befürworter recht heftig in der Wolle und warfen sich gegenseitig Falschaussagen vor. Inzwischen hat sich die Sache zumindest nach außen wieder spürbar beruhigt. Man wartet nun auf beiden Seiten das Ergebnis am Sonntag ab.

Geplant ist eine Anlage, die 7,5 Millionen Euro kosten und elf Millionen Kilowattstunden Sonnenstrom liefern würde. Das ist der Bedarf von rund 2700 Vier-Personen-Haushalten. Hinter dem Projekt steht die neoVis GmbH aus Landshut, die eine eigene GmbH als Eigentümer und Betreiber der neuen Anlage gegründet hat: An der NE-La Neue Energie Langenaltheim GmbH sollen sich die einheimischen Bürger beteiligen können. 1,5 Millionen Euro Eigenkapital will die GmbH so einsammeln und den Rest über Bankkredite finanzieren.

Die Gemeinde hat sich für eine bislang in der Region ungewohnte Vorgehensweise entschieden und allen Wahlberechtigten mit der Wahlbenachrichtigung auch gleich die Briefwahlunterlagen geschickt. So will man eine hohe Wahlbeteiligung erreichen. Das hat funktioniert: Bis gestern sind knapp 800 Rückläufer im Rathaus gelandet.

Ausgezählt werden dürfen auch sie freilich erst am Sonntagabend ab 18 Uhr, wenn das einzige Wahllokal schließt. Auch Briefwahlunterlagen die bis dahin noch im Briefkasten der Gemeinde landen, werden übrigens berücksichtigt.

Das Quorum (Mindestzahl der abgegebenen Stimmen) liegt bei 20 Prozent und ist somit bei insgesamt knapp 1800 Wahlberechtigten in der Gemeinde Langenaltheim schon klar erreicht. Natürlich können Rückläufer fehlerhaft oder Stimmzettel ungültig sein, aber es ist nicht davon auszugehen, dass es so viele sein werden, um das Quorum noch zu unterbieten. Das ist somit eine rein theoretische Diskussion.

Die Gemeindeverwaltung rechnet zwischen 19 und 19.30 Uhr mit dem Ergebnis und will dieses möglichst umgehend auf der Homepage www.langenaltheim.de veröffentlich. Das Weißenburger Tagblatt natürlich wird über den Ausgang des Bürgerentscheids und die Folgen berichten (www.weissenburger-tagblatt.com).

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