Darf der VfL erneut jubeln?

17.2.2017, 08:24 Uhr
Darf der VfL erneut jubeln?

© Uwe Mühling

In den vergangenen Heimspielen hatten die Coburger Korbjäger in ihrer Halle, in der auch die Bundesligaspiele der Handballer ausgetragen werden, stets um die 1000 Zuschauer. Nun werden 1500 erwartet – mindestens. Der VfL-Anhang wird dabei stark vertreten sein, denn die Treuchtlinger Basketball-Gemeinde wird mit zwei Bussen und zahlreichen Privat-Pkws zu der Nachholpartie pilgern. Dieses besondere Match in der Vereinsgeschichte wollen sich viele Fans auf keinen Fall entgehen lassen.

Es ist das absolute Spitzenspiel zwischen dem Ersten Coburg (32 Punkte) und dem Zweiten Treuchtlingen (30). Wahlweise kann man auch von einem Showdown, vom Gipfeltreffen, vom Duell der beiden besten Defense-Teams der Liga oder von einem vorgezogenen Endspiel sprechen. VfL-Trainer Stephan Harlander weiß natürlich um den Stellenwert der Partie, umgeht aber lieber solche Begriffe. Für ihn ist das Match vor allem eines: „Eine wunderbare Herausforderung, die sich die Mannschaft über zwei Drittel der Saison erwirtschaftet hat.“ Für den Coach ist es ein Spiel, „das man als Sportler genießen sollte, denn genau deswegen macht man Sport“.

Druck auf Coburger Seite

Den Druck sieht der Treuchtlinger Erfolgstrainer alleine aufseiten der BBCler, die ehrgeizige Ziele haben und laut ihrem Manager möglichst schnell in die 2. Bundesliga wollen, wohlgemerkt nicht nur in die ProB, sondern in die ProA. Um diesen Weg zu beschreiten, wollen sie das Topspiel am Freitagabend gegen Treuchtlingen unbedingt gewinnen und damit eine Vorentscheidung im Titelrennen herbeiführen. Zudem würden sich die Oberfranken allzu gern für die Niederlage vor 43 Tagen in der Turnhalle der Senefelder-Schule revanchieren.

Auch die Korbjäger aus dem Altmühltal möchten natürlich gewinnen und aufsteigen, haben diesbezüglich aber keinen Druck, wie Stephan Harlander unterstreicht. „Wir sollten voller Selbstvertrauen hinfahren, alles investieren, die Coburger fordern und an ihre Leistungsgrenze führen. Dann wird man sehen, was passiert“, sagt der Coach und hält alles für möglich – von der Klatsche bis zum Auswärtssieg, der die Rückkehr an die Tabellenspitze bedeuten würde. Harlander ist allerdings auch unabhängig vom Ergebnis „stolz auf meine Jungs“ und auf das, was sie bislang in der Saison geleistet haben.

Egal, wie die Sache ausgeht, die Partie in Coburg „dient auf jeden Fall zur Weiterentwicklung“ der jungen VfL-Truppe. Harlander findet auch, dass Aufstiege über eine ganze Saison entschieden werden und lenkt den Blick bei allem Hype um das Gipfeltreffen auf die Tatsache, dass danach noch sieben weitere Partien ausstehen. Eine davon ist gleich an diesem Sonntag, 19. Februar, um 17.00 Uhr das Treuchtlinger Heimspiel gegen Vilsbiburg, das den brisanten Doppelpack an diesem Wochenende komplettiert.

Wie es sich für ein Spitzenspiel gehört, stehen sich in Coburg nicht nur die aktuelle Nummer eins und zwei der 1. Regio-Tabelle gegenüber, sondern auch mehrere absolute Topspieler. Das lässt sich auch an den umfangreichen Basketball-Statistiken festmachen, bei denen speziell Stefan Schmoll, Tim Eisenberger (beide VfL), Jordan Burris und Fabian Franke (beide BBC) vielfach vorne dabei sind, unter anderem führt Eisenberger bei Assists, Turnovers und Effektivität und Schmoll bei den Rebounds (siehe auch Vergleich der beiden Topteams).

Stephan Harlander erwartet ein Stück weit einen „Abnützungskampf dieser vier Spieler“, will den Fokus aber nicht zu sehr auf das Quartett legen, „denn Topleute haben alle Mannschaften“. Der VfL-Coach glaubt, dass letztlich wohl die anderen Akteure in beiden Mannschaften für Sieg oder Niederlage ausschlaggebend sein werden. „Das Kollektiv wird entscheiden“, ist Harlander überzeugt und fordert von seinen Spielern, dass sie allesamt „mutig, euphorisch, aber mit einem klaren Plan“ das Spielfeld betreten.  

Der Coach, der zuletzt wegen einer Grippe beim Sieg in Schwabing passen musste, wird wieder dabei sein. Fehlen wird dagegen wegen seines Polizeidienstes einmal mehr Claudio Huhn – ein echter Nachteil für das VfL-Team. Zudem hat Youngster Alexandros Mavropoulos erklärt, dass er ab sofort nicht mehr in der „Ersten“ spielen, sondern sich auf die „Zweite“ konzentrieren wird. So bleibt fol­gender Zehn-Mann-Kader: Stefan Schmoll, Tim Eisenberger, Florian Beierlein, Simon Geiselsöder, Arne Stecher, Jonathan Schwarz, Kevin Vogt, Jonas Rauch, Nico Jahnel und Tobias Heinz.

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