Das Aus für die TSG, Erfolgsserie für den TSV 1860

9.5.2016, 08:47 Uhr
Das Aus für die TSG, Erfolgsserie für den TSV 1860

© Uwe Mühling

Damit geht zugleich die fünfjährige Bezirksliga-Ära und Glanzzeit der TSG zu Ende. Die Solnhofener hatten sich auf mittelfränkischer Bühne etabliert. Im vergangenen Jahr waren sie noch Vierter geworden. Und selbst zur Winterpause der aktuellen Saison hatten sie noch fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang gehabt. Dann jedoch folgte der Niedergang für die Truppe um Trainer Dominik Herrmann. Aus den bisherigen zwölf Spielen der Rückrunde holte die TSG nur vier Punkte und muss absteigen. Neun Zähler Rückstand auf den FC Holzheim sind in den verbleibenden drei Spielen nicht mehr einzuholen, weil die Oberpfälzer den direkten Vergleich auf ihrer Seite haben.

So konnte sich Holzheim am Samstag sogar eine Niederlage beim TSV 1860 Weißenburg erlauben. Die Gastgeber gewannen mit 4:2 (nach 0:2-Rückstand) und bauten ihre eigene herausragende Rückrundenserie auf 25 Punkte aus zwölf Spielen aus. Damit setzten sie sich zumindest für einen Tag an die Spitze der Rückrun-dentabelle vor die TSG 08 Roth (23) und den SC 04 Schwabach (22) – vorbehaltlich des Resultats der „Nullvierer“ im Topspiel beim SC Aufkirchen, das gestern bei Redaktionsschluss noch nicht feststand. Schwabach und Roth sind übrigens die beiden nächs-ten Gegner der Weißenburger.

TSV 1860 Weißenburg – Holzheim 4:2

Die jüngste Erfolgsserie des TSV 1860 Weißenburg hat sich gegen den FC Holzheim fortgesetzt. Zugleich leistete die Truppe von Trainer Oliver Wellert Schützenhilfe für den Nachbarverein TSG Solnhofen, der diese Vorlage aber nicht nutzen konnte. In der ersten Halbzeit sah es allerdings nicht nach einem Weißenburger Sieg aus. Die Partie begann schleppend mit leichten Vorteilen für Holzheim. Michael Böhm, Roma Antidze (nach toller Vorarbeit von Patrick Weglöhner) und Jonas Ochsenkiel hatten zwar Chancen zur Führung für den TSV 1860, doch sie scheiterten. Auf der Gegenseite machten es die Holzheimer besser. Christoph Meier, der später verletzt raus musste, verfehlte zwar um Zentimeter, dann überlistete aber Jörg Schlierf mit einem Heber Torwart Johannes Uhl und es stand 0:1 (37.). Nur drei Minuten später legte FC-Kapitän Daniel Orel zum 0:2 nach. Der Rückstand schien die Weißenburger wachzurütteln, und Sebastian Walter erzielte mit dem Pausenpfiff den wichtigen 1:2-Anschlusstreffer.

Nach der verdienten Halbzeitführung der Gäste legten die Hausherren im zweiten Abschnitt einen Zahn zu. In der 51. Minute vollendete Jonas Ochsenkiel ein Zuspiel von Sebastian Walter zum 2:2. Die Partie war nun wieder völlig offen und wogte hin und her. In der 71. Minute gab es einen klaren Foulelfmeter für Holzheim: Nach einem zu kurzen Rückpass von einem seiner Vorderleute kam Keeper Uhl zu spät gegen einen FC-Stürmer und war mit der Gelben Karte für sein Foulspiel gut bedient. Den Elfer durch Orel fischte Uhl dann mit den Fingerspitzen aus dem Eck. Praktisch im Gegenzug köpfte Marc Hedwig an den Pfos-ten und zehn Minuten später bekamen auch die Weißenburger einen Strafstoß zugesprochen. Die Entscheidung wegen angeblichen Handspiels war umstritten, Marc Hedwig ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen und verwandelte sicher zum 3:2 (82.). Der schönste Spielzug des Tages bescherte kurz vor Schluss noch das 4:2 durch Andre Hofer, der eine Hereingabe von Michael Böhm in die Maschen setzte. Alles in allem war für Holzheim durchaus ein Punkt drin. Letztlich war es aus Sicht von TSV-Coach Wellert aber der Wille seines Teams, der den Ausschlag dafür gab, dass die Erfolgsserie weiterging und der Heimnimbus 2016 gewahrt wurde.

TSV 1860 Weißenburg: Uhl, Forster (64. Schwenke), Weglöhner (70. Hedwig), Er, Herrmann (46. Hofer), Lehner, Blob, Ochsenkiel, Böhm, Antidze, Walter.

FC Holzheim: Donauer, Großhauser, Harmel, Ziegler, Beck, Schlierf, Krysa, Kajgana (65. Münch), Ingerling, Orel, Meier (49. Queitsch).

Schiedsrichter: Brauner (SK Lauf); Zuschauer: 80; Tore: 0:1 Jörg Schlierf (37.), 0:2 Daniel Orel (40.), 1:2 Sebastian Walter (45.), 2:2 Jonas Ochsenkiel (51.), 2:3 Marc Hedwig  (82., Handelfmeter), 4:2 Andre Hofer (88.); Besonderes Vorkommnis: Daniel Orel (Holzheim) scheitert mit Foulelfmeter an Johannes Uhl (71.).

Das Aus für die TSG, Erfolgsserie für den TSV 1860

© Uwe Mühling

Bad Windsheim – TSG Solnhofen 2:0

Aus Sicht von Herbert Bezwinger, Fußball-Abteilungsleiter der TSG Solnhofen, war es ein „Sommerkick“ bei dem der gastgebende FSV Bad Windsheim durch mehr Cleverness gewann. Vom Spielverlauf her hätten die Gäste durchaus siegen und damit ihre theoretische Chance auf den Klassenerhalt wahren können. Für Gefahr sorgte vor allem Fabian Eberle. In der ersten Halbzeit scheiterte der TSG-Torjäger mit einem Kopfball nach Freistoß seines Bruders Tobias (7. Minute) sowie mit einem strammen Schuss (20.).

Kurz nach der Pause holte Solnhofens Torwart Christoph Zwahr einen FSV-Spieler im Strafraum von den Beinen und sah Gelb. Dustin Lunz, der schon beim 3:3 im Hinspiel dreimal getroffen hatte, verwandelte zum 1:0 für Bad Windsheim. Im weiteren Spielverlauf wurde auf der Gegenseite auch Fabian Eberle ebenfalls im Sechzehner zu Fall gebracht, doch hier blieb die Pfeife von Schiedsrichterin Miriam Bloß stumm. In der Schlussphase warfen die Gäste alles nach vorne, um zumindest noch den Ausgleich zu erzielen. Dadurch waren sie hinten offen für Konter. Einen solchen nutzte der eingewechselte Nico Thür-auf zum 2:0-Endstand.

Die TSG muss nun endgültig für die Kreisliga planen, was schwierig wird, weil neben den Gallionsfiguren Tobias Eberle (Spielertrainer DJK Dollnstein) und Fabian Eberle (zum Bayernligisten VfB Eichstätt) mit David Denk, Philipp Dinkelmeier und Daniel Meyer mindestens drei weitere Spieler gehen.

TSG Solnhofen: Zwahr, Meyer, Huzel, Tobias Eberle, Bilinski, Rohlik, Werner (46. Gangl), Bajraktari (70. Benzinger), Kololli, Fabian Eberle, Denk.

Schiedsrichterin: Miriam Bloß (FC Neunstetten); Zuschauer: 75; Tore: 1:0 Dustin Lunz (52., Elfmeter), 2:0 Nico Thürauf (86.).

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